Für den Notfall Covid 19: Kliniken stocken Intensivbetten auf

Der Appell von Stadt, Klinikum, Remgius- und St.-Josef-Krankenhaus ist eindeutig: Nicht aus Angst vor Infizierung mit dem Virus zu Hause bleiben, wenn ein Besuch in der Notaufnahme dringend nötig ist.

 Beatmungsgeräte sind notwendig, wenn es um die Behandlung schwerer Fälle geht.

Beatmungsgeräte sind notwendig, wenn es um die Behandlung schwerer Fälle geht.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Jügen Zumbé, Ärztlicher Direktor des Klinikums, nennt das Beispiel einer Patientin mit Herzleiden, die aus Corona-Angst zu lange wartete. Folge: ein Herzinfarkt, der in der Behandlung schwieriger geworden war, als  wenn die Frau früher ins Klinikum gekommen wäre. Stefan Reuter, Infektologe am Klinikum, ergänzt: „Patienten, die nicht mit dem Coronavirus infiziert sind, haben keine Berührungspunkte mit Patienten mit Coronaverdacht. Das ist strikt getrennt. Das sind Parallelwelten.“

Das bestätigt auch Claudia Münks-Lederer, Chefärztin der Inneren Medizin am Remigius-Krankenhaus: „Wir haben zwei getrennte Trakte. Patienten gerade mit chronischen Krankheiten, aber auch mit akuten Beschwerden sollen rechtzeitig zu uns kommen.“ Das gelte vor allem für ältere Menschen, die zur Risikogruppe gehören. „Sie müssen behandelt werden“, ergänzt Sascha Wihstutz, Chefarzt der Geriatrie am St. Josef-Krankenhaus.

Intensivbetten/Personal Noch eines wird beim Sachstandsbericht klar: Klinikum und Remigius-Krankenhaus haben Kapazitäten aufgebaut für den Fall, dass mehr Patienten versorgt und vor allem intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Während Stadtchef Uwe Richrath sich wöchentlich mit Regierungspräsidentin und NRW-Heimatministerin austauscht, hat das Remigius-Krankenhaus die Intensivkapazitäten für ein schnelles Hochfahren ausgerichtet: „Wir haben 14 Betten mit Beatmungsplätzen, können in 24 Stunden auf 20 hochfahren, dazu 30 Isolierbetten. Das Personal ist in Beatmungsmedizin geschult worden“, sagt Münks-Lederer. Reuter berichtet, dass das Klinikum von 36 auf 39 Intensivbetten mit Beatmungsplätzen aufgestockt habe. „Die nächste Stufe wären 48 Betten, dann 60.“ Um auf 60 Betten zu kommen, müssten Beatmungsgeräte der Feuerwehr und aus OP-Sälen hinzugezogen werden. Für den Fall, dass noch mehr gebraucht wird, hat das Klinikum beim Land zwölf Beatmungsgeräte beantragt. Wann die eintreffen, ist noch offen. Dazu wurde Personal rekrutiert und in Bereitschaft gestellt, das die Geräte bedienen kann. Stationen wurden geschlossen, um Personal zu schonen und zur Verfügung zu haben, ebenso wie Betten.

Schutzbekleidung sei derzeit noch ausreichend da. Die Kliniken regeln den Verbrauch strikt. Reuter setzt auf selbst genähte Masken, um Ressourcen zu schonen. „Das sind mechanische Barrieren. Anders als Karl Lauterbach meine ich, dass beides sinnvoll ist: Masken und Abstand.“

Abstriche Am Klinikum gab es 1200 Abstriche in den vergangenen Wochen, 95 waren positiv, dies entspreche neun Prozent, sagt Reuter. Die Stadt nennt die Gesamtzahl der Abstriche bis Mittwoch: 3900, enthalten sind: mobiler Abstrich, Drive-in, Synlab-Container, Klinikum und Remigius-Krankenhaus.

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