Kommentar Leverkusener: Kämpft endlich

Die Stellungnahme des führenden Planers der Autobahnbehörde Straßen.NRW löst Schockwellen aus. Nur ein paar Tage nach der Leverkusener Oberbürgermeisterwahl räumt Projektleiter Christoph Jansen ein, den Bau einer neuen und größeren Stelzen-Autobahn quer durch Küppersteg und Wiesdorf zu favorisieren. "Technisch einfacher und billiger", ist seine Begründung. Jansen scheint ein gebranntes Kind zu sein: Auch der markante und offenbar technisch hochsensible A1-LärmschutzTunnel bei Köln-Lövenich wird von Jansen verantwortet.

Nach dieser Stellungnahme muss der Leverkusener, speziell der Küppersteger, daran zweifeln, dass die Autobahnbehörde und der Bund als Finanzier des Neubaus mit aller Kraft an einer Tunnel- oder Trogvariante arbeiten. Vordergründig billigere Lösungen sind die Lieblinge von Entscheidern. Schon aus Gesundheitsvorsorge muss die A 1 in Küppersteg unter die Erde. Technisch ist dies machbar und es ist durchaus bezahlbar. Andere Länder können dies, aber das Hightech-Land Deutschland nicht? Unglaublich. Köln, Düsseldorf, Hamburg haben funktionierende Tunnel gebaut, durch die Alpen und andere Bergmassive führen Straßen. Wer Umweltzonen einrichtet, die Autofahrer zu sauberen und teueren Fahrzeuge zwingt, wer auch sonst die Schlagworte von den menschenfreundlichen Städten gebraucht, kann den Bau einer A1 als Hochstraße nur ausschließen. Tunnel statt Monsterstelze muss das Motto lauten. Die Leverkusener müssen endlich so demonstrieren, dass ganz Deutschland und insbesondere Berlin nur so staunen. Ulrich Schütz

(RP)
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