Karneval total Zitronenfunken – 66 Jahre und total jeck

Leverkusen · Präsident Udo Wolf führte erstmals durch die Sitzung. Altstadtfunken feiern „Fastelovent“. Kindersitzung in Schlebusch.

 Premiere für Udo Wolf: Der Präsident der Prinzengarde Opladen moderierte erstmals eine Sitzung der  „Zitronenfunken“.

Premiere für Udo Wolf: Der Präsident der Prinzengarde Opladen moderierte erstmals eine Sitzung der  „Zitronenfunken“.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Gleich in doppelter Hinsicht war die 66. Jubiläumssitzung in der Stadthalle Bergisch Neukirchen eine Premiere für Udo Wolf. Seit sich im Vorjahr das Personalkarussell gedreht hatte, war der 67-jährige Bergisch Neukirchener als Präsident der Prinzengarde Opladen – liebevoll auch als „Zitronenfunken“ bezeichnet – neu gewählt worden. Am Samstag musste Wolf seine erste Sitzung als Moderator leiten. Ursprünglich war vorgesehen, dass er sich diese Aufgabe mit Kommandant Uwe Lindenhahn teilen würde, dieser hatte sich allerdings kurzfristig krankgemeldet.

Seit 1954 ist die Prinzengarde Opladen (PGO) fester Bestandteil des Opladener Karnevals und inzwischen vom närrischen Treiben in ganz Leverkusen nicht mehr wegzudenken. Deren Hauptaufgabe besteht darin, den Narrenfürsten bei seinen Auftritten zu begleiten. „Es gab auch schon mal Zeiten, da mussten wir aus dem Bus steigen, wenn der Prinz über die Stadtgrenze nach Alt Leverkusen fuhr“, beschrieb Wolf. Das ist zum Glück inzwischen völlig anders. Dazu kommt, dass sich schon eine ganze Weile nicht mehr alles nur um die Prinzenbegleitung drehte. Sie war vielmehr zunehmend in den Hintergrund gerückt, weil die Männer samt „Marie“ Nelly Schminkel als Tanz- und Spaßtruppe gebucht wurden. Die Zuschauer waren begeistert, wenn die Funken jedes Jahr ihre neuen, mit Trainerin Lilo Schmitz einstudierten Tänze vorführten. Sehr zum Bedauern aller Beteiligten musste das Training in dieser Session aber mangels Personals ausfallen. „Wir hoffen auf Fortsetzung unserer Aktivitäten im nächsten Jahr“, sagten Jürgen Kube und Boris Gündling. Dann dürfte auch Prinz Kerbi I. wieder dabei sein, schließlich fungiert er bei der PGO als zweiter Vorsitzender.

Wie anno dazumal feierten die Altstadtfunken am Freitag „Dat es Fastelovend“. Das Format dient seit 2019 als Ersatz für die weggefallene Veranstaltung „Weihnacht em ahle Dorp“, die zuletzt starke Konkurrenz erhalten hatte. „Der Markt verändert sich“, beschrieb Vorstandsmitglied Peter Gollan, „Was gestern noch neu war, kann morgen schon wieder alt sein. Dem passen wir uns an.“ Bei urkölschen Büttenrednern „Et Rumpelstilzchen“ und Reimredner „Dä Nubbel“ sowie bei Stimmungssänger Wicky Junggeburth und Krätzchersänger Philipp Oebel standen somit eher die leisen Töne im Vordergrund. Gollan sowie Altstadtfunken-Präsident Rainer Martins und der einstige Vorsitzende Norbert Esser wurden für ihre Verdienste durch Uwe Krause, Präsident Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) in seiner Eigenschaft als BDK-Regionalpräsident mit einem silbernen und jeweils einem goldenen Orden vom Bund Deutscher Karneval (BDK) geehrt. „Ihr könnt stolz darauf sein, solche Leute in euren Reihen zu haben“, kommentierte Krause.

Zuvor hatte Prinz Kerbi I. den Saal mit dem Titel „Wir wollen feiern“ gerockt, außerdem mit Prinzenführer Norbert Hülstrunk ein ruhiges Karnevalslied als persönlichen Beitrag zur Nostalgiesitzung gesungen. Als Rainer Martins die Orden genussvoll an das ganze Schmölzje verteilte, bemerkte er: „Das ist meine letzte Session als Präsident, die muss ich doch genießen.“

     Verdiente Altstadtfunken (von links) Rainer Martins, Peter Gollan und Norbert Esser ehrte der Präsident des Festausschusses, Uwe Krause.

Verdiente Altstadtfunken (von links) Rainer Martins, Peter Gollan und Norbert Esser ehrte der Präsident des Festausschusses, Uwe Krause.

Foto: Miserius, Uwe (umi)
 Kindersitzung der KG Grün-Weiß Schlebusch: Sitzungspräsident Marco Lutz machte im Saal der  Gesamtschule Stimmung.

Kindersitzung der KG Grün-Weiß Schlebusch: Sitzungspräsident Marco Lutz machte im Saal der  Gesamtschule Stimmung.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Während er das gesamte Geschehen auf der Bühne moderierte, geriet Norbert Esser – er hatte die Vertretung für den erkrankten Literaten Markus Rubert übernommen – am Eingang ins Schwitzen. Ein Künstler hatte doch tatsächlich seinen Auftritt versäumt. Max Biermann und seine Combo konnten das entstandene Loch überbrücken und ernteten dafür prompt die erste Rakete des Abends.

Ohne derartige Zwischenfälle ging die Kindersitzung der KG Grün-Weiß am Sonntag im Feierraum der Gesamtschule Schlebusch über die Bühne. Während das Opladener Kinderprinzenpaar Moritz I. und Deborah I. in Begleitung der Pänz vom Rosenhügel kam und schon einige Auftritte hinter sich gebracht hatten, war es für Prinz Kerbi I. die Feuertaufe bei einer Kindersitzung. Zum zweiten Mal führte bereits Kindersitzungspräsident Marco Lutz durchs Programm und servierte den jüngsten Jecken ein buntes Angebot. Der junge Mann ist überdies Tanzoffizier bei den von Lilo Schmitz trainierten Schlebuscher Pänz, die sich in diesem Jahr vor Nachfragen kaum retten können. Deshalb besteht ein Aufnahmestopp. Nur Kinder ab 14 Jahre haben die Möglichkeit, an einem Probetraining nach Karneval teilzunehmen.

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