Musikwochenende und Leverkusener Klassiksonntage Mit Dirk Joeres auf den Spuren von Brahms

Leverkusen · Der Leverkusener Dirigent und Pianist lädt zu einem neuen Musikwochenende in die Eifel. Und Ende September starten die Klassiksonntage im Forum.

  Dirk Joeres, der Dirigent der Westdeutschen Sinfonia, lädt zum Brahms-Wochenende im Kloster Steinfeld in der Eifel.

Dirk Joeres, der Dirigent der Westdeutschen Sinfonia, lädt zum Brahms-Wochenende im Kloster Steinfeld in der Eifel.

Foto: Hagen Willsch

Das Vermächtnis von Johannes Brahms steht im Mittelpunkt eines außergewöhnlichen Musik-Wochenendes vom 16. bis 18. September in der Eifel. Nachdem der Leverkusener Dirigent und Pianist Dirk Joeres bei der letzten Ausgabe von „Klassik im Kloster Steinfeld“ 2021 Leben und Werk des Komponisten Robert Schumann (wie davor Beethoven und Schubert) näher beleuchtet hat, gilt nun dem berühmten Hamburger Brahms die ganze Aufmerksamkeit. „Es wird wieder einen biografischen Aufriss geben“, plant Joeres, der entsprechend die wichtigsten Werke einordnen wird.

Die Beziehung zu Clara und Robert Schumann wird da ebenso eine Rolle spielen wie die Freundschaften mit dem ungarischen „Teufelsgeiger“ Eduard Reményi, der Spuren im Frühwerk von Brahms hinterlassen hat, dem Hannoveraner Geiger Joseph Joachim und die Begegnung mit Franz Liszt, der ihn in Weimar empfangen hat. Das Deutsche Requiem wird eine Rolle spielen, Brahms Sensibilität für das Wort und Liedvertonungen, seine fundierte Bibelkenntnis und die Tatsache, dass er keine akademische Bildung hatte, aber sehr belesen war.

Es wird um die starre Politisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehen, die Musikerkreise in zwei Lager teilte, bei denen Liszt und Wagner zur einen, Brahms und Joachim zur anderen Seite gehörten. Die ein oder andere Anekdote inklusive.  Akademisch und seminar-ähnlich werde es auf keinen Fall, verspricht Dirk Joeres. Dessen oberste Maxime bei der Musikvermittlung ist  – wie auch in der Einführungs-Matinee der Leverkusener Klassiksonntage  –,  so viel Information wie möglich locker und flüssig im Gespräch rüberzubringen. Immer verbunden mit Tonbeispielen und Live-Musik.

In der ansprechenden Atmosphäre von Kloster Steinfeld wird sein Gesprächspartner dieses Jahr der Konzertmanager Frank Schneider sein. Hauptveranstaltungstag ist der Samstag mit Vortrag, Gespräch und Kurzkonzerten. Klavierwerke von Brahms wird Dirk Joeres selbst spielen, außerdem ist die Geigerin Rebekka Hartmann seine Duopartnerin bei zwei Sonaten für Violine und Klavier.

Das Publikum im Leverkusener Forum kann Hartmann am 30. Oktober als Solistin im Konzert des zweiten Klassiksonntages der nächsten Saison von Kulturstadtlev erleben. Dann wird sie zusammen mit der Westdeutschen Sinfonia Leverkusen das Konzert für Violine und  Orchester Nr. 2 op. 63 von Sergej Prokofieff spielen. Außerdem stehen an diesem Abend unter der Leitung von Dirk Joeres Dvoraks 9. Sinfonie und die Glinka-Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmilla“ auf dem Programm.

Der erste Klassiksonntag mit der Westdeutschen der Spielzeit 2022/23 findet bereits am 25. September statt mit zwei Sätzen aus Franz Schuberts Musik zu „Rosamunde“, der Sinfonia concertante von Joseph Haydn und Beethovens Vierter zum Abschluss. Für den 22. Januar ist die Kombination Mozart (Konzert für Klavier und Orchester KV 466) mit Bruckner (Sinfonie Nr. 4) geplant. Das vierte und letzte Saison-Konzert bietet Schumanns 1. Sinfonie und Mendelssohns Violinkonzert op. 64 mit Fabiola Kim als Solistin. Alle Klassiksonntage beginnen mit einer Einführungsmatinee um 11 Uhr im Schloss Morsbroich. Vor dem Konzert um 18 Uhr gibt es um 17 Uhr eine offene Anspielprobe. Tickets für die Klassiksonntage bei im Forum, 0214 4113 und auf www.kulturstadtlev.de  

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