CDU: Leverkusen soll beitreten Netzwerk gegen leere Innenstädte

Leverkusen · Corona-Krise und boomender Online-Markt machen Innenstädten zu schaffen. Die CDU will gegensteuern – mithilfe des „Stadtretter“-Netzwerks.

 Hilfe gegen eine leere City soll eine neue Gesellschaft entwickeln. Auch die „Stadtretter“ sollen helfen.

Hilfe gegen eine leere City soll eine neue Gesellschaft entwickeln. Auch die „Stadtretter“ sollen helfen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das Problem der Verödung von Innenstädten war bereits lange vor der Corona-Krise aktuell. Der boomende Online-Markt, aber auch die Krise der großen Warenhausketten setzten die Einkaufsmeilen zusätzlich unter Druck. Die vom Stadtrat beschlossene Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft soll in einem ersten Schritt die so lange brachliegende City C durch neue Ideen und Konzepte zu neuem Leben erwecken, in einem zweiten Schritt soll sie aber auch langfristige Perspektiven für die gesamte Wiesdorfer City aufzeigen.

Doch das reicht der CDU-Ratsfraktion nicht. Sie setzt aufs überörtliche Netzwerken. Konkret schlägt sie vor, dass die Stadt sich dem kostenlosen Netzwerk „Die Stadtretter“ anschließt. „Die Stadtretter sind die erste und einzige digitale Plattform zum interkommunalen Austausch von Erfahrungswerten und „best practices zur Belebung und nachhaltigen Entwicklung der Innenstädte, des Einzelhandels inklusive Gastronomie und Nachtwirtschaft“, heißt es in einem Ratsantrag.

Im Juni 2020 gegründet, zähle das Netzwerk derzeit nahezu 500 Mitglieder: zum Beispiel Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Berlin, aber auch Langenfeld, Monheim, Leichlingen, Wuppertal. „Darüber hinaus vernetzt die Initiative Unternehmen mit Kommunen, um ganzheitliche Lösungsansätze für die Stadtentwicklung und Innovationen aufzuzeigen. Die Stadtretter konnten bereits große politische Aufmerksamkeit erreichen, beispielsweise beim Runden Tisch „Innenstädte – Ladensterben verhindern“ am 20. Oktober 2020, zu dem Wirtschaftsminister Peter Altmaier eingeladen hatte.

„Leverkusen sollte an diesem Wissensaustausch teilhaben, zumal die Mitgliedschaft kostenlos ist“, fordert die CDU. Zudem will die Ratsfraktion den Rettungsprozess wissenschaftlich begleiten lassen. In diese Richtung zieht der Vorschlag, an der bundesweiten Innovationsoffensive „Innenstadt 2030+ I Future Public Space“ teilzunehmen. Das Programm wird getragen von der Initiative Morgenstadt, dem Fraunhofer Institut IAO und den „Stadtrettern“.

Das Fraunhofer Institut erarbeitet für die teilnehmenden Städte jeweils „eine kurze Studie zur Ist-Situation, die dann zeitnah in Vorschläge und neue Ideen für unsere Stadt mündet“. Außerdem werde es Reallabore geben, in denen vielversprechende Ideen ausprobiert werden können. „Dadurch profitieren alle teilnehmenden Kommunen – was hier funktioniert, kann auch woanders funktionieren.“ Das Programm kostet eine Teilnehmerkommune 12.500 Euro pro Jahr, die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre. Inbegriffen sind Studien, Reallabore, die wissenschaftliche Begleitung und der Wissenstransfer untereinander. „Da die Plätze im Programm begrenzt sind, ist eine zeitnahe Beschlussfassung erstrebenswert“, schreibt die CDU in dem Ratsantrag weiter.

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