Das Geheimnis des Alterns ist medizinisch entschlüsselt und mit ihm das von Leben und Tod. Was wird, vergeht, würden Philosophen sagen. Mediziner haben einen Fachbegriff dafür: Apoptose – der genetisch programmierte Zelltod.  Und der beginnt früher als mancher denkt. Nämlich im Säuglingsalter. „Rote Blutkörperchen sterben nach vier Monaten ab“, sagt Sascha Wihstutz, Chefarzt der Geriatie am St. Josef Krankenhaus. Dem Säugling schadet der Zelltod nicht, denn die Zellen der roten Blutkörperchen bilden sich neu. Doch das ändert sich mit dem Alter. „Schon mit 26 Jahren hat der Mensch den Zenit seines Zellaufbaus erreicht“, sagt der 50-jährige Altersmediziner. Das zeige sich besonders deutlich im Hochleistungssport. Die Athleten erreichten in diesem Alter ihre beste Leistungsphase. Spätestens mit 30 Jahren beginnt der Abbauprozess, es sterben mehr Zellen als neu entstehen. Hinzu kommen Verfettung, Vernarbung und Verkalkung der Zellen sowie chronische Krankheiten, die die Organe zunehmend schädigen. Der Tod ist also biologisch programmiert, das lässt sich nicht ändern. Aber beeinflussen – positiv wie negativ. Wihstutz ist überzeugt: „Durch gesunde Lebensführung  lässt sich der Alterungsprozess um bis zu 20 Jahre aufhalten.“ Wie geht das?