Lauterbach zur neuen SPD-Spitze „Die SPD muss aggressive Umweltpolitik betreiben“

Leverkusen · Die SPD, sagt Karl Lauterbach, wird sich stärker nach links ausrichten. „Wir müssen uns programmatisch neu aufstellen.“  Der Leverkusener Bundestagsabgeordnete, der sich mit Parteikollegin Nina Scheer um das Doppelamt an der Spitze der SPD  beworben hatte, zählt Punkte auf, an denen die Bundespartei nun ansetzen müsse.

 Karl Lauterbach ist Gesundheitsexperte der SPD.

Karl Lauterbach ist Gesundheitsexperte der SPD.

Foto: Uwe Miserius

Stabilisierung des Rentenniveaus etwa: „Jeder muss von der normalen Rente leben können.“  Und Mindestlohn: „Der muss deutlich erhöht werden.“ Grundsätzlich seien Norbert Walter-Borjans und Saskia Eskens, die auch auf dem Bundesparteitag der SPD als Doppelspitze bestätigt wurden, auf dem richtigen Weg, ist sich Lauterbach sicher.

Aber: Wäre er es geworden, er hätte die Prioritäten etwas anders gesetzt. Ihm fehlt eine aggressive Umweltpolitik auf der Agenda. „Das ist das wichtigste Problem unserer Zeit. Es muss einen umfassenden, bezahlbaren Klima- und Umweltschutz geben“, fordert der Abgeordnete. Auch, um Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten und den Wohlstand so fortführen zu können.

Derzeit verliere Deutschland zusehends den Anschluss an die Weltspitze, mahnt der Sozialdemokrat. Da müsse mehr getan werden. Lauterbach stellt sich ein großes Klima-/Umweltschutz- und Investitionspaket vor und will daran mitwirken, dass die Akzente auf Klima- und Umweltpolitik in der SPD noch gesetzt werden.

Auch wenn er nicht der SPD-Spitze vorsteht, Karl Lauterbach wird Gesundheitsexperte der Partei bleiben. Er freut sich darüber, dass auch durch seine Arbeit Patienten ab 2020 bei Fachärzten schneller Termine bekommen sollen, will sich weiter gegen die Zwei-Klassen-Medizin einsetzen und gegen den zu hohen Eigenanteil bei der Pflege kämpfen. In Leverkusen liege der bei 2300 Euro, „das ist viel zu hoch.“

Und zum jüngsten Streit in der Leverkusener SPD: „Kleinteilige Strippenzieherei, das ist nicht meine Aufgabe“, betont der 56-Jährige. Aber er habe mitgewirkt, dass die Beteiligten wieder miteinander reden. Mit den vor der Wahl zur neuen Leverkusener Parteiführung frisch Beigetretenen will er reden. „Die Neumitglieder werden wir einbinden.“ Mit einigen habe er gesprochen. „Die machen den Eindruck, dass sie etwas tun wollen.“

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