Leverkusener Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik nach Auszeit wieder in Berlin

Leverkusen/Berlin · Nach einer fast fünfwöchigen Auszeit vom parlamentarischen Geschäft hat Nyke Slawik, Leverkusener Bundestagsabgeordnete der Grünen, ihre politische Arbeit in der Hauptstadt wieder aufgenommen.

 Nyke Slawik spricht offen über ihre Auszeit in Berlin und will nun wieder durchstarten.

Nyke Slawik spricht offen über ihre Auszeit in Berlin und will nun wieder durchstarten.

Foto: Grüne

„Ich bin zurück nach Berlin gekommen und wieder im Einsatz“, schreibt die Opladenerin auf ihrer offiziellen Facebookseite. „Das ist gerade sehr aufregend und emotional für mich, aber vor allem bin ich voller Freude, wieder hier sein zu können und mit vielen tollen Menschen wieder vereint zu sein“, notiert sie weiter.

Es sei ihr eine Zeit lang sehr  schlecht gegangen, begründet sie ihre Auszeit. „Die intensive Auseinandersetzung mit der Klimakrise, dem Krieg in der Ukraine und dem Angriff auf Trans- und LGBTIQ-Personen in Deutschland und weltweit haben mich seelisch sehr mitgenommen“, erläutert Slawik in dem Post.  „Gerade als neue Abgeordnete habe ich mich gefragt, was ich überhaupt tun kann, um dem Ausmaß dieser Krisen, dieses ganzen Leids, etwas entgegenzusetzen. Aus Zweifeln wurde irgendwann Verzweiflung, die ich versucht habe, dadurch zu bekämpfen, immer mehr zu leisten. Meine eigenen körperlichen Bedürfnisse waren irgendwann gar nicht mehr auf meiner Agenda.“

In den letzten Wochen vor ihrer  Krankschreibung hatte sie „eine unfassbare Traurigkeit im Griff, die mich in jedem stillen Moment überkam, und eine lähmende Angst, wie es überhaupt weitergehen kann. Heul- und Panikattacken machten mich irgendwann arbeitsunfähig.“ Während ihrer Auszeit hätten sie viele persönliche Nachrichten erreicht – „und ich bin über jede einzelne unfassbar dankbar“. 

Nyke Slawik hatte bei der Bundestagswahl 2021 über den Landeslistenplatz 11 den Sprung ins Berliner Parlament geschafft, wo sie nun Mitglied der grünen Fraktion ist. Sie ist eine der ersten transgeschlechtlichen Frauen im Bundestag und neben Karl Lauterbach (SPD) und Serap Güler (CDU) eine von drei Leverkusener Abgeordneten in Berlin.

„Ich glaube, dass mein Weg hier noch nicht vorüber ist“, schreibt sie weiter. „Es gibt zu vieles, für das es sich lohnt weiterzumachen. Ein gutes, gerechtes Leben für alle. Sicherheit und Chancen für Frauen und Queers. Ein lebenswerter und intakter Planet für uns und unsere Kinder.“ Sie nehme sich vor, „gut zu mir zu sein. Geduldiger und verständnisvoller. Denn das Private ist politisch.“

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