Vereinbarung unterschrieben Städtische Kliniken besiegeln ihre Zusammenarbeit

OPLADEN · Schon jetzt gibt es in einigen Bereichen eine enge Zusammenarbeit zwischen den städtischen Kliniken in Leverkusen und Solingen, etwa in der Pränatalmedizin. Bisher haben aber nur einzelne Abteilungen solche Vereinbarungen getroffen.

 OBs Tim Kurzbach, Uwe Richrath (v.); hinten: Prof. T. Standl, B. Matthies (beide Klinikum Solingen), J. Wenzel (Beigeordneter), H.-P. Zimmermann (Klinikum Leverkusen).

OBs Tim Kurzbach, Uwe Richrath (v.); hinten: Prof. T. Standl, B. Matthies (beide Klinikum Solingen), J. Wenzel (Beigeordneter), H.-P. Zimmermann (Klinikum Leverkusen).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das soll sich ändern mit dem „Letter of Intent“, den sowohl die Oberbürgermeister der Städte als auch die Geschäftsführer der Kliniken unterschrieben haben.

Jetzt soll alles auf den Prüfstand mit dem Ziel, eine ortsnahe medizinische Versorgung auf hohem Niveau zu sichern. Dabei sollen die Häuser eigenständig bleiben und zu 100 Prozent kommunal, versicherten beide Oberbürgermeister. Als Ort für die Vertragsunterzeichnung hatte man den Saal des ehemaligen Landratsamtes (für Opladen und Solingen) gewählt, in dem vor der kommunalen Neugliederung schon manche Vereinbarung getroffen worden war. „Prüfet alles, behaltet das Gute“ haben sich die Vorfahren dort ins Schmuckfenster gravieren lassen. Das genau sei der Grundsatz, nach dem nun verfahren werden soll. Das bedeutet jede Menge Arbeit.

Es sei manchmal leichter ein Krankenhaus zu schließen, räumte Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann ein. Aber in diese Situation will keine von beiden Städten kommen, deswegen der frühzeitige Einsatz. Nächste Woche wird die Stärken- und Schwächenanalyse mit Offenlegung aller Daten beider Kliniken beginnen, um mit einer Unternehmensberatung herauszufinden, was man voneinander lernen und künftig gemeinsam tun könne. Sowohl der medizinische als auch der technische und der Verwaltungsbereich beider Häuser würden unter die Lupe genommen. Mit dem Ziel, auch in Zukunft die ortsnahe Versorgung sicherzustellen, gemeinsam Spitzenmedizin anbieten zu können, aber trotzdem wirtschaftlich zu bleiben.

„Ich sehe unglaubliche Potenziale“, versichert die Solinger Geschäftsführerin Barbara Matthies. Konkrete Ideen von Synergieeffekten waren keinem der Unterzeichner zu entlocken. Nur Zimmermann räumte ein, dass man sich teure Apparate für Spitzenmedizin als Gemeinschaft eher leisten könne. Alle betonten, der Prozess müsse ergebnisoffen geführt werden. Mit von der Partie sind die Betriebsräte. OB Richrath: „Die Mitarbeiter müssen diesen tiefdemokratischen Prozess mittragen.“ Vor Weihnachten soll das Ergebnis mit konkreten Maßnahmen zur Zukunftssicherung beider Häuser vorgelegt werden.

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