Kongress für Wissenschaftler Leverkusener treffen finnische Forscher

Leverkusen · Vom 6. bis zum 8. Dezember findet im Forum der internationale Wissenschaftskongresses „Stepscon 2018“ statt.

 Oulu, Leverkusens Partnerstadt, wird auch das Silicon Valley des Nordens genannt. In der Stadt im Norden von Finnland sind viele innovative Unternehmen angesiedelt. Oulu bietet aber auch viel Natur und Kultur.

Oulu, Leverkusens Partnerstadt, wird auch das Silicon Valley des Nordens genannt. In der Stadt im Norden von Finnland sind viele innovative Unternehmen angesiedelt. Oulu bietet aber auch viel Natur und Kultur.

Foto: Stadt Oulu

Jedes Jahr im Februar schlagen junge Unternehmensgründer im finnischen Oulu, das ist Leverkusens Partnerstadt, ein Loch ins Eis der gefrorenen Ostsee. Dann klettern sie dort hinein und stellen möglichen Investoren ihre Geschäftsidee vor. Polarbär-Pitching heißt dieses weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Startup-Event.

Im Dezember soll es in Leverkusen eine Miniatur-Ausgabe der schrägen Präsentationsform geben. „Wir stellen eine Bütt auf, und die füllen wir dann mit Eis“, sagt Professor Stéphan Barbe vom Forschungsinstitut Steps der TH Köln im Chempark. Anschließend können junge Wissenschaftler sich und ihre Forschungsidee in der kalten Wanne präsentieren.

Diese Aktion ist aber nur ein Teil des internationalen Wissenschaftskongresses „Stepscon 2018“, der vom 6. bis 8. Dezember im Forum Leverkusen stattfindet und zu dem auch Wissenschaftler aus Oulu kommen. Der Kongress wird gemeinsam von der TH Köln, der Universität Oulu und der Stadt Leverkusen organisiert und bildet zusammen mit einem Festabend am Donnerstag, 6. Dezember, den Abschluss der Veranstaltungen zu 50 Jahre Städtepartnerschaft mit Oulu.

„Wir wollten zum Jubiläum etwas Besonderes machen“, sagt Bernhard Marewski, der schon vor acht Jahren die Idee zu einem solchen Kongress hatte. Der Bürgermeister und Vorsitzende der deutsch-finnischen Gesellschaft in Leverkusen betont: „Unser Partnerschaft ist mehr als Folklore und Bürgerbegegnung. Oulu ist modern, innovativ und gilt als Silicon Valley des Nordens. Wir können viel voneinander lernen, gerade in Sachen Digitalisierung.“ So habe er schon vor 20 Jahren, während eines finnischen Kolloquiums, erstmals von einem papierlosen Ticket gehört. „Das war damals reine Utopie“, sagt Marewski. „Und bei der Wupsi läuft aktuell ein Pilotprojekt eTicket.“

Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath, der im Spätherbst nach Oulu fliegen will, setzt große Hoffnungen in eine intensive Zusammenarbeit mit den finnischen Wissenschaftlern. „Der Kongress wird Leverkusen als Hochschulstandort profilieren“, sagt er. „Darüber hinaus streben wir an, dass es auf diesem Wege zwischen dem Campus Leverkusen der TH Köln und der Universität Oulu zu einer vertraglichen Vereinbarung über eine künftige Zusammenarbeit kommt.“

Thematisch wird es bei Stepscon vor allen Dingen um Nachhaltigkeit in den Natur- und Ingenieurwissenschaften gehen, sagt Professorin Astrid Rehorek von der TH Köln. Beispielsweise um die Herstellung nachhaltiger Kunststoffe und Pharmaprodukte oder den Umgang mit unseren Wasservorräten. „Wir wollen mit dem Kongress etwas anbieten, was wirklich zukunftsweisend ist, und jungen Wissenschaftlern die Gelegenheit geben, ihre Fortschritte vorzustellen.“ Die Wissenschaftlerin rechnet mit mindestens 120 Sprechern, sogenannten Speakers, bislang seien die Anmeldungen gut gelaufen. Das genaue Programm wird wohl erst im Herbst stehen.

Oberbürgermeister Richrath freut sich auf „super spannende Themen“ und „Wissenschaftler zum Anfassen“. So können interessierte Leverkusener beim Bürgerforum „Meet the Scientists“ am Samstag, 8. Dezember, die Wissenschaftler persönlich treffen und ihnen Fragen stellen.

Wissenschaftler, besonders wenn sie jung und aus Finnland sind, forschen aber nicht nur, sie feiern auch gerne. Beim Festabend am 6. Dezember – das ist auch der finnische Nationalfeiertag – gibt es natürlich einige Reden und einen feierlichen Part, „aber danach ist Party mit finnischer Livemusik, da wird richtig gefeiert“, kündigt Bernhard Marewski an. Die Feier ist öffentlich und kostenlos. „Wir hoffen auf ein paar hundert Gäste.“

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