Evangelische Gemeinde Opladen Willkommen im „digitalen Veedel“

Leverkusen · Die evangelische Gemeinde Opladen macht während des Lockdowns ein besonderes Angebot. Auf einer digitalen Plattform lädt sie Menschen ein zum Gespräch.

 Stephan Noesser, Lisa Schulz und Iris Pauler wollen während des Lockdowns Menschen miteinander verbinden.

Stephan Noesser, Lisa Schulz und Iris Pauler wollen während des Lockdowns Menschen miteinander verbinden.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Connected“ nennt sich ein neues digitales Angebot im Stadtteil, das Jung und Alt die Möglichkeit bieten soll, sich während den Einschränkungen in Coronazeiten zu vernetzen und auszutauschen. Möglich macht das die Evangelische Kirchengemeinde Opladen, die das Angebot zunächst für ihre Stadtteile Opladen, Lützenkirchen und Quettingen anbieten will.

„Wenn aber jemand aus Alkenrath, Schlebusch oder anderen Stadtteilen hinzukommt, dann heißen wir ihn herzlich Willkommen“, sagt Stephan Noesser, Pastor der Gemeinde und Initiator der Aktion. Dass in der aktuellen Zeit kaum Begegnungsräume vorhanden seien, wurmte ihn schon zu Beginn der Corona-Krise. Nun kam die Idee der digitalen Begegnungsmöglichkeit, die er gemeinsam mit drei Gemeindegliedern auf die Beine gestellt hat. Das Team ist bunt durchmischt und bietet für alle Altersgruppen die Möglichkeit der Vernetzung. „Das macht es meiner Meinung auch so attraktiv. Die Vielfalt ist bei diesem Angebot wichtig“, äußert Teammitglied Lisa Schulz. Jeden Sonntag würde man sich zunächst bis Weihnachten von 17 bis 18 Uhr über die Plattform Zoom treffen und miteinander über Dinge sprechen, die einen auf der Seele liegen.

Das Angebot läuft zwar über die Kirchengemeinde, soll gleichzeitig nicht „churchy“ wirken. Man müsse keine Angst haben, dass Kirchenlieder gesungen oder gebetet werde. „Wichtig ist uns in erster Linie der Austausch mit den Menschen“, erläutert Stephan Noesser, der mit seinem Institut für Psychotherapie auch professionelle Hilfe in schwierigen Momentan bieten kann: „Wenn wir merken, da ist eine Person, die in der offenen Runde ganz konkret Hilfe braucht, dann können wir sofort das Einzelgespräch suchen und gezielt helfen“.

Wünschen würde sich das Team, dass die Idee aufgegriffen wird und vielleicht andere Gemeinden oder Institutionen sich anschließen und ein offenes digitales Angebot schaffen. Quasi einen Marktplatz im eigenen „digitalem Veedel“. Laut Sozialbericht der Stadt Leverkusen würde Humanität eines Gemeinwesens sich am Wohlergehen seiner schwächsten Mitglieder beweisen. Viele Menschen, beispielsweise mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien oder einsame ältere Menschen, hätten diese Chance nur in eingeschränktem Umfang. Diese Menschen in den gesellschaftlichen Kontext einzubinden, sei das Ziel.

Los geht der offene, kostenfreie Austausch am kommenden Sonntag von 17 bis 18 Uhr. Treffpunkt: www.zoom.us/join mit der Meeting-ID 792 284 7340.

Infos und offene Fragen: Telefon 02171/7058379.

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