Vorstellung in Leverkusen Wilfried Schmickler bricht sich bei Auftritt den Arm und macht weiter

Leverkusen · Der Leverkusener Kabarettist Wilfried Schmickler hat sich am Dienstag bei einem Sturz in der Pause eines Auftritts im Kulturausbesserungswerk den Arm gebrochen. Die Verletzung hielt ihn aber nicht davon ab, den Abend mit geschientem und gekühltem Arm zu Ende zu bringen. Er wird am Mittwoch in einer Kölner Klinik operiert.

 Wilfried Schmickler wollte die Bühne auch nach einem Armbruch nicht verlassen. Die Hommage an seinen Freund Klaus Huber war ihm zu wichtig.

Wilfried Schmickler wollte die Bühne auch nach einem Armbruch nicht verlassen. Die Hommage an seinen Freund Klaus Huber war ihm zu wichtig.

Foto: picture alliance / dpa/Henning Kaiser

„Ihm war der Auftritt eben besonders wichtig“, berichtet Veranstalter Wolfgang Müller-Schlesinger, der an dem Abend mit Schmickler und Volker Schmitz gemeinsam auf der Bühne stand. Der Auftritt war eine Hommage an den 2012 verstorbenen Freund und Weggefährten Klaus Huber, der in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden wäre. Mit dem künstlerischen Multitalent aus Leverkusen standen die drei über viele Jahre in enger persönlicher Verbindung und künstlerischem Austausch.

Schmickler war in der Pause durch den Künstlerausgang ins Freie gegangen, wo sich auch andere Besucher aufhielten. In der Dunkelheit stolperte der Kabarettist und stürzte zu Boden. Dabei zog er sich Blessuren am Kopf und eben die Armverletzung zu, berichtet Müller-Schlesinger. „Wir haben einen Rettungswagen gerufen, der verletzte Arm wurde von einem Notarzt geschient und gekühlt.“ Dem dringenden Rat des Arztes, den Arm im Krankenhaus untersuchen und behandeln zu lassen, sei Schmickler aber nicht nachkommen. Zu dem Zeitpunkt sei noch nicht klar gewesen, dass der Arm gebrochen war. „Er wollte seinen Auftritt unbedingt beenden.“ Die Hommage an seinen verstorbenen Freund sei ihm so wichtig gewesen, dass er die Vorstellung vor 160 Zuschauern zu Ende brachte. Auch mit der Bühne des KAB ist Schmickler durch viele Auftritte und seine siebenjährige Arbeit als Vorsitzender des Trägervereins eng verbunden.

Der Leverkusener Klaus Huber war ein Multitalent. Gemeinsam mit Müller-Schlesinger und Schmickler gründete er 1981 „Matsche, Wörks & Pullrich“ und machte erste Schritte auf der Kabarettbühne. Er war Mitglied bei „Ars Vitalis“, „Jupp der Wall trifft Schmitz“, „Müller-Huber“, beim Kammertheater Rheinland und stand als Solist auf Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum, gelegentlich auch in Japan, Kanada, Australien, USA und Mexiko. Dazwischen produzierte er Zeichnungen, Skulpturen, Fotos, Klangkollagen, Songs, Hörspiele, Texte sowie Super-8- und Videofilme. Eine Ausstellung mit Illustrationen, Fotografien und Texten von Klaus D. Huber wird am Sonntag, 13. Oktober, um 18 Uhr im Opladener Café Zettel’s Traum eröffnet.

Der für Freitag, 4. Oktober, angekündigte Auftritt Wilfried Schmicklers im Opladener Scala-Club fällt aus. Die Vorstellung wurde auf den 23. Januar, 20 Uhr verschoben. Karten behalten ihre Gültigkeit, können aber auch zurückgegeben werden.

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