Kabarett, Poetry, Musik Gehobener Blödsinn - eine Tannenshow in Zeiten des Klimawandels

Opladen · Kabarett, Poetry und Musik zur Weihnachtszeit im Kulturausbesserungswerk.

 Nahmen Platz auf der roten Couch: Die Musik- und Wortkünstler (v.l.) Harald Sack Ziegler, Conny Crumbach, Cornelis Pistorius und Mark Welte.

Nahmen Platz auf der roten Couch: Die Musik- und Wortkünstler (v.l.) Harald Sack Ziegler, Conny Crumbach, Cornelis Pistorius und Mark Welte.

Foto: Gabi Knops-Feiler

Kann es ein Recht auf Winterschlaf geben? Auf vier Monate Ruhepause von November bis Februar, in denen Menschen nichts tun, außer zu schlafen? Diese Forderung stellte Komikerin Cornelia Pistorius als vermeintliche Aktivistin Cornelia P. auf. Natürlich war es reiner Blödsinn, der sich da am Samstag vor den Augen von rund 30 Zuschauern im Kulturausbesserungswerk (KAW) Leverkusen abspielte.

Unter dem Titel „Upps, die Tannenshow” waren die Kölner Künstler Conny Crumbach, Cornelia Pistorius, Harald Sack Ziegler und Mark Welte zu Gast. Vor dem Hintergrund einer „echten Edeltanne mit reichhaltigem Weihnachtsschmuck“, wie Wolfgang Müller-Schlesinger angesichts des mit einer Kugel verzierten Plastikbaumes süffisant bemerkte, begrüßte er die Gäste zur „gemütlichen Runde“. In der Vorweihnachtszeit sei das „durchaus korrekt“, kommentierte der Kulturschaffende die siebte Ausgabe des Formats „Das Wetter von morgen“, das mit improvisiertem Kabarett, Poetry und Musik daherkam.

So unvorhersehbar und voller Überraschungen wie das Wetter in Zeiten des Klimawandels, so geriet auch dieser multimediale Abend, nur viel lustiger. Lediglich die eigentlich versprochenen Cartoons fehlten. Zwar wollte Comiczeichner Leo Leowald neumodische X-Mas-Comix lesen. Tatsächlich war er aber krank und lediglich als Schriftzug auf einem Karton vertreten.

Der aus Leverkusen stammende Kabarettist Mark Welte – Mutter Traudel Welte saß ebenfalls im Publikum – führte als Moderator durch den Abend und wetterte unter anderem gegen die vom einstigen Bundeskanzler Gerhard Schröder initiierte Sozialsysteme-Reform „Agenda 2010“ und ihre negativen Folgen. Kabarettistin Conny Crumbach untermalte beispielsweise die Winterschlaf-Forderung ihrer Kollegin mit einem kurzen Videobeitrag und einem Spendenaufruf zum Fest der Liebe. „Damit Winterschlaf für alle mehr sein kann, als nur ein Traum“, so Crumbach.

Zuvor hatte Harald „Sack“ Ziegler schon die Eurovisionshymne musikalisch wieder auferstehen lassen und dem Publikum noch mehrere musikalische Beiträge geboten.

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