Innenminister Reul kommt zur Verabschiedung Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob geht in den Ruhestand

Leverkusen · Letzter Arbeitstag für Polizeipräsident Uwe Jacob - der neben Köln auch für Leverkusen zuständig war. Der 65-Jährige geht nach einer Erkrankung nun in den Ruhestand. Noch ist kein Nachfolger benannt.

 Freut sich auf mehr Zeit mit den Enkeln: Uwe Jacob.

Freut sich auf mehr Zeit mit den Enkeln: Uwe Jacob.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Jacobs Stellvertreterin, Regierungsdirektorin Miriam Brauns, übernimmt bis auf Weiteres die Leitung der Behörde mit rund 5000 Mitarbeitern.

Brauns hatte Jacob auch vertreten, nachdem bei ihm im Mai vergangenen Jahres Krebs diagnostiziert worden war und er sich für eine Operation und einen Kuraufenthalt für drei Monate aus den laufenden Amtsgeschäften zurückgezogen hatte. Innenminister Herbert Reul will Jacob am frühen Nachmittag persönlich verabschieden.

Uwe Jacob ist seit Juli 2017 Leiter der größten NRW-Polizeibehörde, die neben Köln auch für Leverkusen zuständig ist. Als Nachfolger von Jürgen Mathies war er damals angetreten, in der Silvesternacht 2015 durch massenhafte sexuelle Übergriffe junger Flüchtlinge auf der Domplatte verlorengegangenes Vertrauen in die Polizei zurückzugewinnen. Er sehe den islamistischen Terrorismus als größte Herausforderung hatte Jacob damals gesagt. In seine Amtszeit fiel auch die 2019 eingerichtete „BAO Berg“. Die SoKo zum Kindesmissbrauch wurde ins Leben gerufen, als die Polizei bei einem pädophilen Familienvater aus Bergisch Gladbach Daten aus einschlägigen Chatgruppen fand und auf ein weitverzweigtes kriminelles Netzwerk stieß.

Jacob hatte seine Polizeikarriere im Streifendienst in seiner Heimatstadt Duisburg begonnen und sich hochgearbeitet, bis er 2013 die Leitung des Landeskriminalamts übernahm und schließlich nach Köln wechselte. Er wolle seinen Beamten den Rücken stärken, hatte er bei seinem Antritt betont. Und weiter: „Es ist für mich ein Unding, wie sich Teile der Gesellschaft im Umgang mit der Polizei verhalten. Eine konsequente Strafverfolgung von Tätern, die Polizisten oder Polizistinnen bespucken, beleidigen oder sonst wie körperlich angehen, gehört auch zu meinen obersten Prioritäten.“

Nun habe er mehr Zeit für seine Enkelkinder, sagte er in einem Zeitungsinterview. Das Präsidium und die Menschen in Köln und Leverkusen werde er aber sehr vermissen.

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