Neben der BayArena in Leverkusen „Ultras“ beantragen Erlaubnis für Brücken-Graffitis bei Stadt

Leverkusen · Mit einem eher ungewöhnlichen Antrag von Fußballanhängern befasst sich derzeit die Kommunalpolitik Leverkusen. Die Fangruppe „Ultras Leverkusen“ will die neue Dhünnbrücke Bismarckstraße mit Graffitis besprühen. Ganz offiziell und mit Genehmigung.

 2018 war die neue Dhünnbrücke am Stadion fertig geworden. Die Fan-Gruppierung „Ultras“ fragt nun offiziell bei der Stadt um Graffiti-Erlaubnis an.

2018 war die neue Dhünnbrücke am Stadion fertig geworden. Die Fan-Gruppierung „Ultras“ fragt nun offiziell bei der Stadt um Graffiti-Erlaubnis an.

Foto: UWe Miserius/Miserius, Uwe (umi)

Den Antrag stellten die Ultras über die städtische Kulturabteilung. Die für Brückenbauwerke verantwortlichen städtischen Technischen Betriebe (TBL) sehen in der Bemalung aus baufachlicher Sicht kein Problem. Die neue Brücke am Stadion war Mitte 2018 nach zweijähriger Bauzeit – Kosten: 2,7 Millionen Euro – fertig geworden. Autofahrer hatte sie in der Bauphase einige Nerven gekostet, denn gearbeitet wurde „unter fließendem Verkehr“.

Oberbürgermeister Uwe Richrath und Baudezernentin Andrea Deppe sind für die Graffitis und unterzeichneten das politische Beratungspapier, in dem es zu dem Projekt heißt: „Ein Vorteil kann darin bestehen, dass die Gestaltung einheitlich erfolgt und somit vermieden werden kann, dass Graffitis wild aufgetragen werden, die inhaltlich und gestalterisch nicht zueinander passen.“

Grummelnde Anmerkungen kamen von Ausschussvertreter Frank Pathe (Klimaliste). Er verwies auf die vielen wilden Malereien, die von Bayer 04-Fans in den vergangenen Monaten in Leverkusen und Nachbarstädten auftauchten. So leuchtet etwa die Düsseldorfer Straße seit Frühjahr an vielen Ecken in Schwarz-Rot. Wenn die Stadt jetzt die Graffitis an der Dhünnbrücke genehmige, dann wirke dies wie eine Belohnung für die strafbaren Sprühaktionen an Stromverteilerkästen und Betonstützwänden. Da frage er sich, ob dies pädagogisch Sinn mache, merkte Pathe in der Sitzung am Montag an.

Die Mitglieder im Bauausschuss stimmten dem Anliegen allerdings doch zu.

(US)
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