Bayer Männerchor Ulrich Jung übergibt das Dirigat
Leverkusen · Nach 24 Jahren geht der Leiter des Männerchores Bayer in den Ruhestand. Vorher aber stehen noch einige weihnachtliche Konzerte an.
In den letzten Wochen des Jahres ist der Terminkalender beim Männerchor Bayer Leverkusen immer besonders gefüllt. Die Konzerte im Altenberger Dom sind für alle der Höhepunkt, jedenfalls seit 1983, als die Tradition unter der Leitung von Professor Hermannjosef Rübben begründet wurde. Sein Nachfolger Ulrich Jung hat sie gerne fortgeführt. Aber er wird dieses Jahr zum letzten Mal in Altenberg auf dem Podium stehen, wenn am 12. Und 13. Dezember ein festlich-fröhliches Programm mit dem Titel „Von Engeln und Hirten“ erklingt.
Dafür hat Jung Bearbeitungen aus verschiedenen Epochen von Monteverdi bis Hindemith zusammengestellt. Mitwirken wird das Kammerorchester der Musikschule Leverkusen (Ltg. Klaus Müller), das Cologne Brass Quartett (Ltg. Bernhard Schwanitz) und als Solisten Alexandra Gelhar (Harfe) sowie Myung-Hee Hyun (Sopran). Vor allem am zweiten Abend – es ist das 99. Weihnachtskonzert im Bergischen Dom – wird garantiert mancher ein Tränchen im Auge haben, die Wehmut aber hoffentlich nicht auf die Stimmen schlagen.
Nach 24 Jahren als Leiter des Männerchores Bayer geht Ulrich Jung Ende des Jahres in den Ruhestand und legt das Dirigat in andere Hände. Wohlbekannte Hände, das wird die Sänger trösten, und sicher auch Jung. Er kann zuversichtlich sein, dass sein Werk fortgeführt und der Chor weiterleben wird. Harald Jüngst, der seit vielen Jahren Vizechorleiter ist und Jung während seiner Erkrankung im vergangenen Jahr vertreten hat, übernimmt dann die ganze Verantwortung. Und zwar alleine, einen Stellvertreter wird es künftig nicht mehr geben.
Bereits zu Rübbens Zeiten war Jüngst in vielen Konzerten den Sängern ein verlässlicher Begleiter an Klavier oder Orgel. Außerdem probt er mit dem kleinen Chor, der in den Konzerten immer einige zusätzliche Stücke singt und der jedes Jahr an einem Adventswochenende im Awo-Seniorenheim in Mathildenhof auftritt, seit 40 Jahren. Für Klaus Hilger ist das keine zusätzliche Last, sondern ein wichtiger Termin. „Ich gehe da gerne hin, eines Tages sitze ich vielleicht auch da und freue mich, wenn ein Chor vorbeikommt.“ Am Samstagnachmittag ist es wieder soweit. Und am Dienstag folgt schon der nächste Traditionstermin: Das öffentliche Weihnachtsliedersingen zusammen mit dem Bayer Blasorchester unter der Leitung von Pierre Kuijpers.
Am 4. Dezember um 17.30 Uhr heißt es in den Luminaden dann wieder: „Kommt, wir singen Weihnachtslieder!“ Und daran nehmen längst nicht nur die zufällig vorbeikommenden Passanten teil. Viele sichern sich schon frühzeitig ein gutes Plätzchen im Erdgeschoss oder oben an den Geländern. Lena Heskamp und Klaus Hilger stehen dann auf den Treppenstufen, führen durch das Programm und lesen zwischen Gesang und Blasmusik weihnachtliche Erzählungen. Bereits zwei Tage später hat der Männerchor Bayer seinen Auftritt in der historischen Stadthalle Wuppertal, wo seit 22 Jahren das Weihnachtskonzert aufgeführt wird. Eine Woche später sind dann alle bereits warm gesungen für die beiden Termine in Altenberg.
