Leverkusen Morus-Kirche könnte noch über Jahre gesperrt bleiben

Leverkusen · Bis eine Entscheidung darüber getroffen ist, wie es mit der maroden St.Thomas-Morus-Kirche in Schlebusch weitergeht, dauert es deutlich länger als gedacht. "Es wird sich erst einmal nichts tun", sagte Pfarrer Hendrik Hülz unserer Redaktion. Bis die Zukunft des Gebäudes geklärt ist, könnten sogar Jahre vergehen.

St. Thomas Morus: Dacht droht einzustürzen
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St.-Thomas-Morus: Dach droht einzustürzen

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Foto: Hoffmann

Derzeit werde eine Arbeitsgruppe gegründet, die die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten der in den 1960er Jahren erbauten Kirche erörtern soll, sagte Hülz. Im Groben gibt es zwei Alternativen: Entweder, die einsturzgefährdete Kirche wird saniert — oder sie wird aus Kostengründen aufgegeben. "Wir müssen uns als Seelsorgebereich fragen, was wir erreichen wollen. Wir müssen die Situation genau analysieren und uns fragen: Wie ist die demografische Entwicklung und damit der Bedarf", sagte Hülz. "Dieser Prozess wird womöglich Jahre dauern."

Bereits im Mai hatte sich angedeutet, dass der Kirche die Schließung drohen könnte. Mehr als vier Monate davor, im Januar 2016, war sie wegen Schäden im Dach gesperrt worden. Wasser hatte die Holzbalken im Dach aufgeweicht. Statik-Experten bohrten Löcher in die damals akut einsturzgefährdete Bedeckung, um weiteren Schäden vorzubeugen, provisorisch wurde ein Stahlträger angebracht. In den Folgemonaten stellte eine Baufirma im Inneren der Kirche ein Gerüst auf, das die Konstruktion von unten stützt. Die Kirche liegt seitdem brach.

"Natürlich haben wir einen gewissen Druck und können uns nicht ewig Zeit lassen", sagte Hülz. Mit Blick auf die hohen Reparaturkosten müsse eine Entscheidung aber wohlüberlegt sein. Auch mit der Finanzierungsfrage soll sich bald die Arbeitsgruppe befassen. Die Gemeinden des Seelsorgebereichs Leverkusen Südost, zu dem die Morus-Gemeinde gehört, sind dazu aufgerufen, Vertreter für das Gremium zu bestimmen. Der Seelsorgebereich Südost ist der größte in Leverkusen. Er umfasst acht Gemeinden und 21.000 Katholiken.

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