Entscheidung am Donnerstag Strandbar-Konzession sorgt für Ärger

Leverkusen · Ein aufgetauchter Brief birgt Zündstoff. Pächter Michael Endres ist enttäuscht. Die Entscheidung über die Vergabe einer neuen Konzession für das 2500 Quadratmeter große Gelände in der Nähe des Neulandparks liegt bei der Stadt Leverkusen.

 Betreiber Michael Endres hat nur noch wenig Hoffnung, auch in Zukunft Pächter der Strandbar zu sein.

Betreiber Michael Endres hat nur noch wenig Hoffnung, auch in Zukunft Pächter der Strandbar zu sein.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bereits seit Herbst letzten Jahres kämpft Michael Endres um den Weiterbetrieb seiner „Strandbar“, die er zuvor 13 Jahre am Leverkusener Rheinufer bewirtschaftete. Die Entscheidung über die Vergabe einer neuen Konzession für das 2500 Quadratmeter große Gelände in der Nähe des Neulandparks liegt indes bei der Stadt. Weil es weiteren Beratungsbedarf und einen Änderungsantrag der Linken gab, wurde das Thema im Hauptausschuss zuletzt vertagt.

Denn nachdem sich eine interne städtische Jury bereits für die Vergabe an einen neuen Pächter ausgesprochen hatte, muss die Politik das Votum erst noch bestätigen. Am Donnerstag wollen sich die Politiker im Rahmen eines Dringlichkeitsbeschlusses endgültig festlegen.

Nun bietet ein aufgetauchter Brief weiteren Zündstoff. Denn obwohl das Verfahren unter insgesamt zehn Mitbewerbern noch nicht offiziell abgeschlossen ist, hat sich der mutmaßliche Strandbar-Nachfolger offenbar schon mit einer Brauerei in Verbindung gesetzt – Etwa, um den ursprünglich geplanten Neustart der Strandbar am 1. Mai zu gewährleisten? Es mutet seltsam an, dass das Schreiben des möglichen Konkurrenten an die „Sandbar“ an der Wiesdorfer Rheinallee adressiert war, also an das Domizil der bisherigen „Strandbar“. Überdies ist auf dem Briefkopf ein offenbar neues Logo zu sehen, dass in der Bewerbung noch nicht auftauchte.

„Das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten“, kommentiert Endres das Geschehen und vermutet, dass dieser zum Verwechseln ähnliche Name absichtlich gewählt ist, um die Gäste zu beeinflussen. Schließlich dürfte ihnen eine mögliche Neuverpachtung langfristig mehr Nach- als Vorteile bescheren. Sollten sich bei der Besprechung am Donnerstag auch die Parteien für den von der Verwaltung favorisierten Kölner Betreiber der „Sonnenschein-Etage“ aussprechen, dürften die Zeiten endgültig vorbei sein, in denen man den Feierabend und das Flair von Sonne Sand und Palmen mit Blick aufs Wasser entspannt genießen konnte.

Denn sollte der Geschäftsführer seine bisherigen Praktiken beibehalten, ist dort ein Besuch nur noch mit Eintritt und Mindestverzehr möglich. Endres ist traurig und enttäuscht. „Ich habe nur noch wenig Hoffnung“, sagt der 47-jährige Leverkusener, der sich frühzeitig für eine Verlängerung des Pachtvertrages beworben hatte. „Bisher wurden mir schon zu viele Steine in den Weg gelegt.“ Sollte die Konzession tatsächlich auf den Betreiber aus Köln übergehen, dürfte die Strandbar länger geschlossen bleiben. Vermutlich nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen des erforderlichen Rückbaus, den Endres auf eigene Kosten übernehmen müsste.

Konkrete Vorstellungen über die Gestaltung des angesagten Ausflugsziels hat die Stadt nicht. Sicher ist nur, dass das Areal „eine Flaniermeile mit Aufenthaltsqualität bleiben soll“, wie Stadtsprecherin Ariane Czerwon betont.

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