Für Notfälle in Leverkusen Stadt unterschreibt Telenotarzt-Vertrag

Leverkusen · Die medizinische Versorgung der Leverkusener bei Notfällen soll verbessert werden.

Über Videokamera und Telefon gibt der Telenotarzt die Anweisungen an die Rettungssanitäter.

Über Videokamera und Telefon gibt der Telenotarzt die Anweisungen an die Rettungssanitäter.

Foto: dpa/Arne Dedert

Die Stadt hat just eine Vereinbarung zum Telenotarztsystem Bergisches Land unterzeichnet, ein Projekt des Ennepe-Ruhr-Kreises, des Kreises Mettmann und der Städte Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal. Das Telenotarztsystem gibt es bereits in verschiedenen Gebieten in Deutschland. „Dabei hat sich gezeigt, dass es sich um eine leistungsfähige Ergänzung des bestehenden Rettungssystems handelt“, teilt die Stadt mit. Denn nicht immer stehen überall ausreichend Notärzte zur Verfügung. Hermann Greven, Leiter der Leverkusener Feuerwehr, der den Oberbürgermeister beim Unterzeichnungstermin am vergangenen Dienstag vertrat, weiß das nur zu gut.

Heißt: Wenn ein Notarzt aus einer anderen Stadt oder dem benachbarten Kreis angefordert werden muss, „kann die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes durch den Telenotarzt überbrückt werden“, erläutert Stadtsprecherin Julia Trick.

Die Telenotärzte tragen in dieser Zeit dann die medizinische Verantwortung für den Einsatz. Trick nennt dieses Beispiel: „Häufig ist die Anwesenheit eines Notarztes dann notwendig, wenn Medikamente durch das Rettungsdienstpersonal nicht verabreicht werden dürfen. Der Telenotarzt kann in dieser Situation die Gabe von Medikamenten an das rettungsdienstliche Fachpersonal delegieren.“ Heißt unter günstigen Umständen auch: „Die physische Anwesenheit eines Notarztes an der Einsatzstelle ist dann unter Umständen nicht mehr notwendig, sodass der Notarzt weiter für andere Einsätze zur Verfügung steht“, erläutert Trick.

Damit das Ganze funktioniert, müssen laut Stadt zunächst die Leitstellen der beiden Kernträger – das sind der Kreis Mettmann und die Stadt Leverkusen – und die Rettungswagen der sechs beteiligten Gebietskörperschaften mit entsprechender Technik ausgestattet werden. Parallel dazu werden qualifizierte Notärzte ausgebildet, die dann als Telenotarzt bei Einsätzen mit Verletzten weiterhelfen.

(LH)
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