Hoch über Leverkusen So ist der Ausblick vom Wasserturm

Leverkusen · Seit gestern ist bis September die Aussichtsplattform an jedem zweiten Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr zu besichtigen.

 Vom 72 Meter hohen Wasserturm aus sind das Autobahnkreuz Leverkusen-West mit dem Umbau des so genannten "Spaghettiknotens", Dhünnaue und A1-Rheinbrücke gut zu erkennen.

Vom 72 Meter hohen Wasserturm aus sind das Autobahnkreuz Leverkusen-West mit dem Umbau des so genannten "Spaghettiknotens", Dhünnaue und A1-Rheinbrücke gut zu erkennen.

Foto: Uwe Miserius

Mehr Sicht geht nicht: Im Südosten schmiegt sich das Siebengebirge in die Landschaft. Im Südwesten glänzt der Kölner Dom in der Sonne. Im Norden reicht der Blick bis Düsseldorf, etwas weiter östlich am Horizont ist Witzhelden zu erkennen. Einige hundert Menschen genossen am Sonntag diese atemberaubende Fernsicht, die sich ihnen zur Saisoneröffnung vom Leverkusener Wahrzeichen bot. Bis September ist die Aussichtsplattform des Wasserturms an jedem zweiten Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr zu besichtigen.

Schon am frühen Vormittag ließen sich die ersten Besucher von den Aufzugführern Arno Hölscher und Philipp Esser zum Fernblick auf 65 Meter Höhe bringen. Darunter viele Familien mit Kindern, Ehepaare oder junge Leute. Für die meisten von ihnen war es eine Premiere, nie zuvor hatten sie ihre Heimatstadt aus der Vogelperspektive betrachtet.

 Die Großeltern Reinhold und Ewa Vollbach erklärten ihren Enkelkindern Ole und Ava gestern Leverkusen von oben.

Die Großeltern Reinhold und Ewa Vollbach erklärten ihren Enkelkindern Ole und Ava gestern Leverkusen von oben.

Foto: Uwe Miserius

Im Gegensatz zu den drei jungen Männern, die mit ihren kleinen Söhnen schon rund ein Dutzend Mal auf dem höchsten Gebäude der Stadt an der Olof-Palme-Straße waren, das eine wichtige Aufgabe übernimmt: Der Turm garantiert gleichbleibenden Wasserdruck und dient als Vorratsbehälter. In zwei großen Kammern stehen insgesamt 4000 Kubikmeter Trinkwasser zur Verfügung, das entspricht der Füllung von sieben Hallenbädern.

Unter den Scheiben sind 360 Grad-Panoramabilder angebracht. Diese zeigen, was genau zu sehen ist. Die unteren, verblassten Orientierungstafeln stammen noch vom ehemaligen Leverkusener Fotografen Kalle Halberstadt. Die neueren, darüber angebrachten Hinweise, wurden 2014 von RP-Fotograf Uwe Miserius angefertigt. Beide Versionen sollen optische Vergleiche ermöglichen.

Im Westen ist das nahe Autobahnkreuz Leverkusen-West mit dem "Spaghettiknoten" zu sehen. Auf den ersten Blick hat sich kaum etwas verändert. Nur wer genauer hinsieht, bemerkt die Unterschiede. "Wir sind entsetzt, wie groß die Deponie schon geworden ist", urteilten Hans Joachim und Hildegard Strohalm, die eigens aus Schlebusch gekommen waren, um die fortschreitenden Bauarbeiten an der der A1-Brücke aus der Höhe zu besichtigen. Nicht minder erschüttert waren sie über massive Abholzungen. "Es ist eine Katastrophe, was für die Autobahnbrücke alles zerstört werden muss", kommentierte Joachim Strohalm.

Im Gegensatz dazu waren Reinhold und Ewa Vollbach auf dem Wasserturm angetan von der Sicht auf so viel Grün. "Das sieht schon toll aus von hier oben", bemerkten die Eheleute aus Lützenkirchen. Und während er auf den Chempark zeigte, sagte Vollbach zu seinen Enkeln Ole (4) und Ava (2): "Da hinten hat der Opa bis vor kurzem gearbeitet."

(RP)
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