Strenge Regeln Auch beim Tierarzt läuft jetzt vieles anders

Leverkusen · Die Tierklinik Fixheide hat während der Corona-Pandemie ihre Abläufe angepasst.

 Tierärztin Marta Wodecki schaut sich Hund „Diego“ an. Nur wer mit dem Tier unbedingt in die Klinik müsse, solle kommen, sagt sie. Ansonsten werde auch telefonisch beraten.

Tierärztin Marta Wodecki schaut sich Hund „Diego“ an. Nur wer mit dem Tier unbedingt in die Klinik müsse, solle kommen, sagt sie. Ansonsten werde auch telefonisch beraten.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Über Arbeitsmangel kann sich Marta Wodecki nicht beklagen. Die Tierärztin ist auch während der Corona-Zeit gefordert, um kranken oder verletzten Vierbeinern in der Klinik Fixheide am Bürgerbuschweg zu helfen. „Wir haben im Grunde das selbe Aufkommen an Behandlungen, wie vor dem Virus. Das Telefon steht kaum still“, sagt Wodecki. „Aber wir haben unseren Arbeitsalltag an die Situation angepasst.“

Freilich gelten bei Tierärzten generell hohe Hygiene-Standards. Corona hat dazu geführt, dass die Maßnahmen weiter verschärft wurden. „Bei uns tragen alle Mundschutz und Handschuhe, zudem haben wir das gesamte Personal angewiesen, die Abstandsregeln streng zu befolgen und sich permanent die Hände zu desinfizieren“, erläutert Isabella Wodecki, Managerin der Tierklinik. Darüber hinaus werde genau darauf geachtet, dass sich die Wartezimmer nicht zu sehr füllten. „Wir versuchen, nur noch nach Terminabsprache zu behandeln, um das Patientenaufkommen besser kanalisieren zu können.“ Mehr als drei Personen seien nicht im vergleichsweise großen Wartebereich der Klinik mit 24-Stunden-Betrieb gestattet.

In einigen Praxen in der Stadt gilt indes die Vorgabe, dass die Tiere vor der Tür in Empfang genommen werden. Die Behandlung der Familienmitglieder mit Fell erfolgt dann ohne die Anwesenheit des jeweiligen Halters. Wodecki hält das für problematisch. „Der Stressfaktor ist für die Tiere zu hoch“, sagt sie.

Ohnehin seien Hunde, Katzen und auch Kaninchen beim Arzt oft angespannt und unruhig. „Sie dann auch noch von den ihnen vertrauten Menschen zu trennen, ist unvorteilhaft – auch für die anstehende Behandlung.“ Daher dürfe ein Familienmitglied mit zur Behandlung. Meist sind die Halter auch wichtige Informationsquellen für eine Diagnose: Wie hat sich das Tier zuletzt verhalten? Gibt es Auffälligkeiten im Verhalten? Wie ist der Appetit? Die Bewegung? Das sind Fragen, die nur die Besitzer beantworten können.

In der Tierklinik landen  meist Notfälle auf dem Behandlungstisch. Wo immer es geht, versucht das Personal, Probleme telefonisch mit fachkundiger Beratung zu lösen. Wodecki zufolge funktioniere das in vielen Fällen. „Wir appellieren an die Menschen, wirklich nur dann zu uns zu kommen, wenn sie das Gefühl haben, dass es nicht anders geht.“ Unnötige Behandlungen gelte es derzeit zu vermeiden. „Vieles lässt sich auch am Telefon regeln – und wenn nicht, helfen wir, wo wir können und sind für Mensch und Tier da.“

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