Vandalismus in der Leverkusener Auermühle Schilder am Corona-Testzentrum abgerissen

Leverkusen-Schlebusch · Unbekannte haben sich am und auf dem Gelände der Auermühle zu schaffen gemacht. Malteser schätzen Schaden auf ein paar hundert Euro.

 Die Polizei entdeckte eines der abgerissenen Schilder in einem Müllcontainer.

Die Polizei entdeckte eines der abgerissenen Schilder in einem Müllcontainer.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Tim Feister ist am Sonntag immer noch sprachlos. Er könne nicht begreifen, „wozu Menschen immer noch fähig sind. Wir kämpfen mit den Maltesern seit Monaten gegen die Pandemie, sind teils am Limit. Und dann gibt es immer noch Leute, die unsere Arbeit bewusst behindern, kaputt machen, sabotieren“, sagt der Chef des Malteser Hilfsdiensts Leverkusen einen Tag danach.

Samstagmorgen hatten Mitarbeiter ihn angerufen, die gerade zum Dienstantritt am Abstrichzentrum in der Auermühle angekommen waren und Zerstörung vorfanden. Die Zufahrtsschilder zum Testzentrum waren ebenso abgerissen wie Wegweiser auf dem Gelände. Die Schilder sind teilweise „versteckt worden“.

Die hinzugerufenen Polizeikräfte – die Behörde hat nun Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und Diebstahls aufgenommen – entdeckten eines der Schilder in einem Müllcontainer wieder. Ein weiteres räumten die Malteser weg, auf dem Schild hatten die Täter notiert: „Das ist ein Freibad, kein Testzentrum.“

Fakt ist: Das Freibad ist seit Jahren dicht, das Areal war im Frühjahr als Drive-In-Testzentrum eingerichtet worden – die Malteser nahmen Abstriche von Bürgern aus dem Auto heraus. Im Herbst ist das Abstrichzentrum als „Walk-In“ wieder aufgemacht worden, speziell, um Abstriche von Kontaktpersonen zu nehmen. Aufs Gelände darf nur, wer auch einen Termin vom Gesundheitsamt zugewiesen bekommen hat.

Auch für Samstag waren Menschen zum Abstrich bestellt. „Es hat wegen des Vorfalls leichte Verzögerungen gegeben“, berichtet Tim Feister. „Aber alle Einbestellten konnten auch abgestrichen werden.“ Ins Gebäude sind die Täter nicht vorgedrungen. 

Tim Feister ärgert das, was vor kurzem auch der Schlebuscher Pfarrer Hendrik Hüls beklagt hatte, als Unbekannte verbotene nationalsozialistische Symbole an die Schlebuscher Sankt-Andreas-Kirche geschmiert hatten: die Respektlosigkeit gegenüber Gebäuden und Gegenständen und der Arbeit anderer. „Wir bemühen uns hier unablässig, der Pandemie etwas entgegenzusetzen, sie eben auch durch die Tests in den Griff zu kriegen“, betont der Chef der Leverkusener Malteser. Das sei an sich schon eine schwierige Arbeit, die durch solche Aktionen noch zusätzlich erschwert werde.

Auch finanziell. Denn die Schilder, die den Zugang zum Abstrichzentrum markierten und weitere Verhaltenshinweise gaben, seien zum Teil extra für diesen Zweck angefertigt worden. Und müssen es nun wieder werden. „Ein paar hundert Euro werden die neuen Schilder kosten“, schätzt Tim Feister. Er sagt auch: „Wir werden uns nun überlegen müssen, wie wir das Gelände noch besser sichern.“

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