Sanierung bis Weihnachten abgeschlossen Christuskirche bald wieder ohne Gerüst
Leverkusen · Nach drei Jahren sind die Sanierungsarbeiten an der evangelischen Christuskirche bald beendet. Dafür wurden 1,8 Millionen Euro aufgewendet.
Derzeit wirkt die evangelische Christuskirche im Herzen von Wiesdorf mit dem Gerüstbau an ihrer Fassade ein bisschen wie der Kölner Dom. Ungefähr drei Jahre wurde an dem alten und für viele Menschen wichtigen Bauwerk gearbeitet. Denn damals war aufgefallen, dass die Witterung Schäden etwa an den Fugen des Gebäudes verursacht hatte. Es begann eine aufwendige Sanierung.
Die aber befindet sich nun endlich in ihren letzten Zügen. Voraussichtlich um die Weihnachtszeit herum sind die Arbeiten beendet, sagt Pfarrer Detlev Prößdorf – und fügt hinzu: „98 Prozent sind abgeschlossen.“ Alsbald also wird auch das Gerüst, das nun jahrelang um das Gotteshaus gestanden hatte, verschwinden. Für den 49-Jährigen ist das eine Erleichterung. „Natürlich sind wir froh, wenn es vorbei ist.“
Gerade die Fugen seiner Backsteinkirche aus dem Jahre 1906 betraf die Sanierung besonders. Die waren nämlich durch den Regen allmählich ausgewaschen worden. Experten, die sich schon für die Sanierung von Kirchen in Leichlingen und Witzhelden verantwortlich zeigten, machten sich in vier Abschnitten an die Rettung der betroffenen Stellen. „Jede einzelne Fuge wurde herausgenommen und erneuert“, betont Prößdorf. Zudem wurden Balken und Anker erneuert.
Das Vorhaben, das um Weihnachten seine Beendigung findet, kostete laut Prößdorf circa 1,8 Millionen Euro. Einen Großteil davon stemmte mit 1,4 Millionen die evangelische Gemeinde. Außerdem griff der Landschaftsverband Rheinland (LVR/90.000 Euro) und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD/240.000) den Wiesdorfern unter die Arme. Und auch private Spender sahen sich der Kirche, die das Bild des Stadtteils prägt, verpflichtet – es kamen noch mal 10.000 Euro zusammen. „Das finde ich schon sehr beachtlich“, sagt Prößdorf.
Für den Theologen ist das Gotteshaus diesen Aufwand allemal wert. Die größte evangelische Kirche im Stadtgebiet ist denkmalgeschützt – und für Prößdorf noch mehr: ein wunderschöner Bau, der zu den wenigen seiner Art in Leverkusen gehört, der es wert ist, so viel Geld in die Hand zu nehmen.
In der vergangenen Woche dankte der 49-Jährige daher auf einer kleinen Veranstaltung den noblen Spendern. Von denen, kündigte der Pfarrer an, wolle aber wohl niemand an die Öffentlichkeit treten. So bleiben sie weitestgehend geheim, der Dank der Gemeinde ist ihnen sicher.
Wie dem auch sei, wird die Frischzellenkur dem Gotteshaus inmitten von Wiesdorf gut getan haben. Eine solche hatte die Kirche bereits ein paar Mal im Laufe der Jahrzehnte erfahren.