Sternengucken Raumstation über Lützenkirchen

Leverkusen · Alle Welt will einen Blick auf den Kometen „Neowise“ erhaschen. Wem das nicht mehr gelingt: Mehrfach täglich ist über Leverkusen immerhin die Internationale Raumstation ISS zu sehen. Und zwar mit bloßem Auge. Unser Fotograf hat es ausprobiert.

 Könnte auch moderne Kunst sein, ist aber die Internationale Raumstation ISS über Lützenkirchen in einer Langzeitbelichtung unseres Fotografen Uwe Miserius.

Könnte auch moderne Kunst sein, ist aber die Internationale Raumstation ISS über Lützenkirchen in einer Langzeitbelichtung unseres Fotografen Uwe Miserius.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Wenn am Himmel die Stääne danze“ singt die Kölner Band Klüngelköpp. Allerdings: Am Firmament tanzen Sterne eigentlich nicht. Vielmehr sind es hauptsächlich andere „Himmelskörper“, die ihre nächtlichen Bahnen ziehen. Und dabei in schöner Regelmäßigkeit auch über Leverkusen vorbeikommen. Ein solcher ist die Internationale Raumstation (ISS)ISS

Während gerade alle Welt nach oben schaut, um noch einen Blick auf den  bald mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennenden Kometen „Neowise“ zu erhaschen, lässt sich die Raumstation mehrfach täglich – oder besser gesagt: nächtlich – über Leverkusen  bestaunen. Als kleiner weißer Punkt, der in weiter Ferne vorbeizieht.

Die App „ISS live now“ gibt sekundengenau an, wann die ISS wo zu sehen ist. RP-Fotograf Uwe Miserius hat es ausprobiert. „Das  funktioniert tatsächlich. Um eine bestimmte Uhrzeit sieht es so aus, als würde die ISS von Hitdorf nach Burscheid einmal über Leverkusen ziehen. In Wirklichkeit schwebt sie dann vielleicht über Dortmund.“ Um die Flugbahn besser sichtbar zu machen, hat der Fotograf eine Langzeitbelichtung vollzogen. Auf dem Foto ist statt eines Punktes deswegen ein Strich zu erkennen.

Auf diversen Internetseiten (etwa spotthestation.nasa.gov) oder eben in Apps lässt sich die Flugbahn der ISS in rund 400 Kilometern Höhe nachverfolgen und so auch sehen, wann die ISS quasi über dem eigenen Dach vorbeikommt. Ein Stück All für die Hosentasche sozusagen.

Dieser Punkt fasziniert auch Uwe Miserius: „Vor gut 50 Jahren hat die Welt die Mondlandung auf einem Schwarz-Weiß-Röhrenfernseher verfolgt, jetzt gibt es Einblicke in die Raumfahrt auf dem Smartphone“, sagt er.

Wer selbst einen Blick zum Firmament werfen möchte, um die ISS zu entdecken: Sie soll zum Beispiel in der Nacht auf Freitag um 0.18 (und 47 Sekunden) Uhr von Leverkusen aus zu sehen sein und dann am Freitagabend um 21.54 und 23.30 Uhr.

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