Sommerradtour in Leverkusen Radforscher suchen Weg zur Balkantrasse
Pattscheid · Die Sommerradtour macht auf einen neuen Master-Studiengang Radverkehr aufmerksam und auf die Radfreundlichkeit von Städten wie Leverkusen. Die Verbindung der bereits bestehenden Radwege ist eines der Anliegen.
An der Stadtgrenze zu Köln haben Mitglieder des ADFC und des Fördervereins Balkantrasse am Freitag Vertreter mehrerer Hochschulen in Empfang genommen und entlang der B 8 weiter begleitet zur Balkantrasse. Mit Zwischenstopp am Pattscheider Bahnhof ging es weiter bis nach Burscheid und Wermelskirchen. Auf zwei Rädern hatten sich die Verantwortlichen der Universitäten auf den Weg quer durch die Republik gemacht. In sieben Etappen führt die Sommertour, die am 6. August in Karlsruhe startete, nach Berlin. Dort wollen sie in der 40. Kalenderwoche den symbolischen Staffelstab, der unterwegs weitergereicht wurde, beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) abgeben.
In das hohle Edelstahlrohr passt eine lange Liste mit Ideen, Verbesserungsvorschlägen und Kritik in Sachen Mobilitätsmanagement. Viele Punkte, die unterwegs gesammelt wurden. Direkt vor Ort bei den Menschen, die gerne häufiger vom Auto aufs Rad umsteigen wollen, dabei aber mit so manchem Hindernis zu kämpfen haben. Das ist weit mehr als nur die Anlage von genügend breiten Radwegen. Davon gibt es eine ganze Menge, auch auf dem Stadtgebiet von Leverkusen. Aber meist handelt es sich um partielle Strecken, die nicht miteinander verbunden sind. Die beste Radverbindung von Wiesdorf nach Opladen zum Beispiel oder den Zuweg von dort auf die Balkantrasse, hätte sie alleine wohl nicht gefunden, gesteht Kristine Brosch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachzentrum Verkehr in Wuppertal.
Freitag hatte Brosch genügend Ortskundige der hiesigen Vereine dabei. Hätte sie die Anschlüsse nach Schildern suchen müssen, wäre sie aufgeschmissen gewesen. Die Leverkusener Grünen haben jüngst einen Antrag auf bessere Beschilderung gestellt. Das Problem mit der Beschilderung kennen auch die ortsansässigen Radfahrverbände, die sich für bessere Verbindungen zwischen den Abschnitten einsetzen. Etwa die geplante durchgehende Verbindung der Balkantrasse bis zur Rheinschiene. „Andererseits haben wir eine Schilderhäufung“, erläutert Gerald Völker vom Förderverein Balkantrasse, dass man sich auf der ehemaligen Bahnstrecke für die Regelung rechts vor links entschieden habe. Was nicht wirklich von allen Radlern beachtet werde – ein Sicherheitsrisiko. Was Brosch und ihr Tross überall erfahren haben, ist die Tatsache, dass man gut in die Städte hinein- aber ziemlich schlecht wieder hinausgeleitet wird. Beim Wochenendtrip, der sie Samstag und Sonntag in die Niederlande führt, will sie mit Studierenden einen der modernsten und eine der ältesten Radschnellwege testen.
Die Sommerradtour war zugleich eine PR-Aktion für einen neuen Master-Studiengang, der ab Sommersemester 2021 in Wuppertal und an sechs weiteren Hochschulen angeboten wird.