Landgericht verhandelt Automatensprengung in der City - 280.000 Euro Beute

Leverkusen · Es rumste gewaltig, als drei Männer in der Nacht zum 1. Oktober 2016 zwei Geldautomaten der Santander-Filiale in der Wiesdorfer Hauptstraße sprengten. Sie hatten die Tat geplant, haben reichlich Beute gemacht und hohen Sachschaden verursacht. Aber nicht nur wegen dieser Sprengstoffexplosion müssen sich die Männer aus dem Niederlanden vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Leverkusen: Prozess um Automatensprengung beginnt vor dem Landgericht
Foto: Miserius Uwe

Drei Männer aus dem Niederlanden müssen sich wegen der Sprengstoffexplosion in der Santander-Filiale 2016 vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Leverkusen: Prozess um Automatensprengung beginnt vor dem Landgericht
Foto: Miserius Uwe

Es rumste gewaltig, als drei Männer in der Nacht zum 1. Oktober 2016 zwei Geldautomaten in der Wiesdorfer Hauptstraße sprengten. Sie hatten die Tat geplant, haben reichlich Beute gemacht und hohen Sachschaden verursacht. Sie waren nach der Sprengung in einem dunklen Audi geflüchtet.

Leverkusen: Prozess um Automatensprengung beginnt vor dem Landgericht
Foto: Uwe Miserius

Die Staatsanwaltschaft glaubt, ihnen vier ähnliche Taten zwischen Oktober 2016 und Juni 2017 in Solingen, Willich-Schiefbahn und Willich nachweisen zu können. Bei ihrem letzten Versuch in Löhne konnte die Polizei zugreifen und drei Täter dingfest machen.

Leverkusen: Prozess um Automatensprengung beginnt vor dem Landgericht
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Damit sind nicht alle Täter hinter Schloss und Riegel, die sich auf diese Art der Geldbeschaffung spezialisiert haben. Denn in seiner Anklageschrift wies der Staatsanwalt immer wieder auf "weitere unbekannte Personen" hin. Was heißen kann: Es muss sich um eine größere Bande handeln. Denn auch nach der Festnahme der drei Männer im Alter von 23 und 29 Jahren wurde weiter gesprengt.

Immer nach dem gleichen Muster, indem man ein Gasgemisch in die Automaten einführte und es mittels eines elektronischen Zünders zur Explosion brachte. So wäre nicht verwunderlich, wenn Mitglieder der Bande für die Sprengungen der Automaten in den Schlebusch-Arkaden (April 2017) oder der Kölner Straße (Oktober 2016) beteiligt waren. Die wechselnden Beteiligungen an den Raubzügen machen es Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar so schwer, konkret den einzelnen Angeklagten die Schuld nachzuweisen. Das Gericht hat 13 Verhandlungstage vorgesehen.

Die Höhe des Schadens hat die Staatsanwaltschaft genannt, etwa diese: Bei der Santander-Bank in Wiesdorf wurden 275.940 Euro gestohlen, ein Sachschaden von 187.000 Euro verursacht. In Solingen nahmen die Täter 274.530 Euro mit. Die vier Fälle ergänzte der Staatsanwalt noch um einen weiteren: Bei einem der Angeklagten wurden in der Untersuchungshaft Drogen gefunden. Er muss wohl auch in der JVA auffällig geworden sein. Er war der Einzige der Angeklagten, dem während der Verhandlung die Handfesseln nicht abgenommen wurden. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.

(sg-)
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