Mobilitätskonzept Bezirkspolitiker wollen mehr ÖPNV in Opladen

Opladen · Bürger sollen das eigene Auto öfter stehen lassen. Darin sind sich Vertreter aller Fraktionen einig.

 Um Busfahren für die Leverkusener Bürger attraktiver zu machen, sollen das Netz und die Taktzeiten verbessert werden. Auch das Handy-Tuicket kann die Attraktivität steigern.

Um Busfahren für die Leverkusener Bürger attraktiver zu machen, sollen das Netz und die Taktzeiten verbessert werden. Auch das Handy-Tuicket kann die Attraktivität steigern.

Foto: Bernd Bussang

Lange Zeit war der Friedhof Birkenberg der einzige in Leverkusen, der nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren wurde. Und bald wird es wieder so sein, den die Wupsi-Strecke, die im Zwei-Stunden-Takt zwischen der Neuen Bahnstadt Opladen und dem Haupteingang am Friesenweg pendelte, wird eingestellt.

Das Angebot wird zu wenig genutzt. Ein Viertel Passagier pro Fahrt, sagt die Statistik. Zwar wurde in der Bezirksvertretung lange darüber diskutiert, ob ein kürzerer Takt mehr Fahrgäste anlocken würde. Denn wer verbringt schon zwei Stunden auf dem Friedhof, bis der Bus zurückfährt? Eine andere Linie vorbeifahren zu lassen, verbietet sich, weil die Menchendahler Straße ohnehin zu eng ist. Einzige Lösung wäre das Sammeltaxi, das Bürger individuell anfordern können.

Grundsätzlich soll es mehr ÖPNV in und um Opladen geben, denn mehr Bürger sollten in den Bus steigen, statt mit dem eigenen Auto die Straßen zu verstopfen. Darin waren sich die Vertreter aller Fraktionen einig. Dazu braucht es aber ein gutes Bus-Netz und Taktzeiten von zehn, maximal 20 Minuten. Das ist Teil eines Mobilitätskonzeptes, das die Stadt derzeit erarbeitet.

Neu geplant ist eine Wupsi-Linie 205, die von der Stadtbahn Schlebusch über Steinbüchel nach Lützenkirchen und von dort wie die Linie 201 Richtung Opladen fährt. Die 205 biegt aber in die Felderstraße ab, durchquert die Neue Bahnstadt über die Campusallee und die Werkstättenstraße bis zum Opladener Busbahnhof. Für die Verbindung Lützenkirchen-Opladen unterstützt die neue 205 die bestehende Linie 201 und bringt so auch eine kürzere Taktung. Geplant ist außerdem die Einführung eines Schnellbusnetzes, das die Haltestellen von S-Bahn, Regionalexpress und irgendwann auch Rhein-Ruhr-Express besser anbindet. Die Nachtbuslinien sollen eine Stunde länger fahren. Heute stranden die letzten Fahrgäste der KVB-Linie 4 in der Waldsiedlung, weil um die Zeit kein Wupsi-Bus mehr fährt. Die Anpassung der Sonderbusabfahrtzeiten nach Rheindorf soll die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule direkt mit der Wupsi abstimmen. Denn seit dort der Unterrichtsbeginn vorverlegt wurde, kommen Schüler regelmäßig zu spät. Der Rheinisch-Bergische Kreis untersucht eine neue Schnellbuslinie nach Köln, die über Buscheid, Bergisch Neukirchen, Opladen und Wiesdorf fahren und dabei nur jede dritte oder vierte Haltestelle anfahren soll.

Als Zukunftsvision wäre eine Verlängerung über die neue Brücke auf die andere Rheinseite denkbar. Attraktiv wäre die Anbindung zur KVB-Linie 12, die von Merkenich über Stadtmitte nach Zollstock fährt, beziehungsweise die Verbindung zur S-Bahn Chorweiler. Aktueller ist der Bau einer Bus-Haltstelle an der Robert-Koch-Straße, wo es bisher keinen offiziellen Halt gibt. Der wird für die neue Buslinienführung nach Fertigstellung der neuen Straßen in der Bahnstadt West gebraucht. Außerdem: Für Buswartehäuschen soll künftig vogelfreundliches Glas verwendet werden.

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