Anwohner haben Probleme In Alkenrath ist der Parkraum knapp

Alkenrath · Der Stadtteil hat sich verändert, es gibt mehr Fahrzeuge, aber immer weniger Platz für sie. Hilft Anwohnerparken?

 Parkplatz dringend gesucht auf der Maria-Terwiel-Straße.

Parkplatz dringend gesucht auf der Maria-Terwiel-Straße.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

In Alkenrath schlägt der Generationenwechsel zu. Daran verzweifeln inzwischen speziell viele Anwohner der Geschwister-Scholl-Straße, der Maria-Terwiel- und der Elisabeth-von Thadden-Straße. Das Problem: In diesem Bereich liegen etliche Mehrfamilienhäuser in der Nachbarschaft von Eigenheimen. Viele jüngere Familien leben inzwischen hier, verfügen über ein oder mehr Autos. Bedeutet: Der Parkdruck auf den Straßen ist enorm.

Wer abends zu spät kommt, muss weite Kreise ziehen, um einen Abstellplatz zu finden. Anwohner wandten sich deshalb an die Politik, forderten Lösungen. Die zuständigen Volksvertreter in der Bezirksvertretung III blieben aber hart: „Wir lehnen eine Erweiterung der Parkflächen im öffentlichen Straßenraum ab“, lautete die gemeinsame Auffassung.

Alkenrath, Leverkusens jüngster Stadtteil, besteht seit gut 60 Jahren. Er entstand damals auf der grünen Wiese. In schneller Folge wurden die Häuser, Geschäfte, Schulen und Kirchen hochgezogen. Die Planer ordneten den Gebäuden relativ breite Straßen und vor allem viel Grünfläche zu. Die Hauptdurchgangsstrecke, die Alkenrather Straße, entpuppte sich bald als Lärm- und Abgaskonzentrationszone, durch die täglich zehntausende Fahrzeuge rollen.

Die Idee, zwischen Siedlung und Bürgerbusch eine Umgehungsstraße zu bauen, wurde so oft diskutiert wie verworfen. Noch heute ist diese Entlastungsroute ein politisches Thema. Die Realisierungschance tendiert jedoch gegen Null. „Aus Naturschutzgründen nicht machbar“, sagen Politiker und Stadtspitze.

Genau dieses ökologische Argument hielten die Bezirksvertreter in der vergangenen Sitzung  auch den Anwohnern aus Alkenrath entgegen, die sich neue Parkplatzflächen wünschen. Bei der Planung für diesen Stadtteil wurde mit Blick auf die Parkplatzflächen nicht visionär gehandelt, klagte ein Anwohner. Allerdings war in der Gründungszeit der Siedlung die Zahl der Autobesitzer auch in Alkenrath eher überschaubar. Damals gehörte etwa an den von Bayer erstellten Einfamilienhäusern der Bau von Garagen nicht automatisch dazu. Nicht jede Familie besaß einen Pkw, heute hat eine Familie bis zu vier Fahrzeuge.

Die Stadtverwaltung räumt in einer Stellungnahme auch den Parkdruck ein. Aber dafür weitere Grünflächen für Parkplätze zu opfern, dies verbiete sich ökologisch. Wörtlich heißt es in dem Stadtschreiben: „Aufgrund der gängigen Rechtslage besteht kein Anspruch auf einen Parkplatz im öffentlichen Verkehrsraum. Vielmehr obliegt es den Anwohnern beziehungsweise Wohnungsgesellschaften, für private Parkflächen zu sorgen oder eventuell Parkflächen anzumieten, soweit dies möglich ist.“

Tatsächlich gibt es an den Wohnblocks zahlreiche private Stellflächen, sie reichen nur nicht. Der Vorschlag, in den Straßen Anwohnerparken als Mittel gegen „Fremdparker“ einzuführen, wurde verworfen. Damit werde das Platzproblem nicht gelöst.

Dabei ploppte eine Information wie ein Warnsignal auf: Für Anwohnerparkausweise dürfen die Kommunen bald fast 400 Euro Jahresgebühr berechnen, heute sind es rund 30 Euro. Christoph Kühl (Grüne) fasste schließlich zusammen: „Das Verkehrsproblem in Alkenrath kann nicht durch mehr Parkplätze gelöst werden.“

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