Recycling in Leverkusen Eine kleine Rohstoffmine in der Küchenschublade

Leverkusen · NaturGut Ophoven sammelt ausgediente Smartphone und Handys. Jeder kann seine alten Geräte beim Gut abgeben. Diese werden dann umweltfreundlich recycelt.

 Über die Jahre sammeln sich in vielen Haushalten alte Handymodelle an. Sie können gewinnbringend recycelt werden.

Über die Jahre sammeln sich in vielen Haushalten alte Handymodelle an. Sie können gewinnbringend recycelt werden.

Foto: dpa/Lisa Ducret

Der Akku hält wieder den ganzen Tag, das Display ist makellos und der Speicher endlich groß genug. Ein neues Handy zu bekommen, ist ein tolles Gefühl. Das alte Modell gerät bei diesem Anblick schnell in Vergessenheit und muss oft ein Dasein in der Küchenschublade fristen. Dort ist es jedoch schlecht aufgehoben, denn seine Teile können zum großen Teil wiederverwertet oder recycelt werden. Der Digitalverband Bitkom schätzt, dass etwa 124 Millionen funktionierende Mobiltelefone ungenutzt in deutschen Haushalten schlummern. Darin enthalten sind 2,9 Tonnen Gold, 30 Tonnen Silber und 1.100 Tonnen Kupfer.

„Die Altgeräte sind eine wahre Rohstoffmine“, sagt Britta Demmer vom Naturgut Ophoven. Deshalb sammelt das Naturgut mit dem BUND Leverkusen alte Handys und Smartphones. Alle, die bis Ende Februar ihr Gerät abgeben, erhalten Samen für eine Blühwiese.

Die gesammelten Mobiltelefone übergibt die Naturschutzorganisation einem Verwerter. „Funktionsfähige Mobilgeräte werden dort zur Wiedervermarktung aufbereitet, nachdem die Daten auf dem Gerät über ein zertifiziertes Verfahren gelöscht wurden“, erläutert Ingrid Mayer, Sprecherin der Ortsgruppe Leverkusen. Das Fraunhofer-Institut bestätigt, dass durch die Wiederaufbereitung eines Smartphones rund 14 Kilo Ressourcen und 58 Kilo CO2-Emissionen gespart werden.

„Mit jedem Altgerät, das abgegeben wird, sorgt man gleich doppelt für mehr Umweltschutz: Zum einen werden Rohstoffe wiederverwertet und zum anderen erhält der BUND 50 Prozent der Erlöse der Handyentsorgung.“ Dieses Geld fließe in Leverkusener Umweltprojekte, sagt Ingrid Mayer. Alte Handys können im Sekretariat des Naturguts Ophoven abgegeben werden. Auch der BUND hält eine Sammelbox (Gustav-Heinemann-Straße 11) bereit.

Generell gilt: Mobile Geräte sollten so lange genutzt werden wie möglich. Mit Hilfsmitteln wie Schutzhüllen, Displayfolien oder wasserdichten Taschen kann man Schäden vorbeugen. Ist das Gerät doch einmal defekt, der Bildschirm gesprungen oder hat die Akkuleistung nachgelassen, sollte geprüft werden, ob eine Reparatur möglich ist. Sollte es doch ein neues Produkt sein, ist ein faires Smartphone eine gute Alternative, raten die Umweltschützer. Die Bestandteile seien häufig aus wiederverwertetem Plastik, Kupfer und Wolfram produziert. Weitere Informationen zu dem Thema erhalten Interessierte bei Britta Demmer vom Naturgut. Telefonisch ist sie erreichbar unter: 02171 7349944.

(cwe)
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