Leverkusen nach der Flut Streckensanierung mit dem „Brecher“

Leverkusen · Nach der Hochwasserkatastrophe im Juli werden nun die Tragschichten von zerstörten Opladener und Schlebuscher Wegen erneuert. Das dauert bis ins Frühjahr. Kosten: rund 600.000 Euro.

 Roman Adler, Bauleiter für die Wegesanierungen in Leverkusen, hält in der Rehbock-Anlage einen zerkleinerten Stein in der Hand. Hinter ihm ist der „Brecher“ zu sehen, der den rötlichen Stein zerkleinert hat.   Foto: Ralph Matzerath

Roman Adler, Bauleiter für die Wegesanierungen in Leverkusen, hält in der Rehbock-Anlage einen zerkleinerten Stein in der Hand. Hinter ihm ist der „Brecher“ zu sehen, der den rötlichen Stein zerkleinert hat.  Foto: Ralph Matzerath

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Flut im Sommer hat Teile von Opladen und Schlebusch zerstört, Existenzen von Menschen und Unternehmen auch. Aber auch das Wegenetz hat es getroffen, sagt Udo Hippler vom städtischen Fachbereich Stadtgrün. Gefahrenstellen, die bei dem Hochwasser durch die Wupper und die Dhünn entstanden sind, werden nun – rund vier Monate danach – ausgebessert. Dabei handelt es sich um etwa 13.000 Quadratmeter in Opladen, und circa 16.500 Quadratmeter in Schlebusch, sagt Lothar Schmitz, der Chef des Fachbereichs.

Begonnen wurde der Wiederaufbau des Wegenetzes am Montag in der Opladener Ludwig-Rehbock-Anlage, die durch die Wupper in zwei Seiten geteilt wird. Dort soll das Wasser im Juli auf der nördlichen Seite an der Himmelsleiter bis zu den ersten Treppenstufen gestanden haben, sagt Stadtsprecherin Heike Fritsch. Auf der Seite südlich der Wupper gab es tiefe Ausspülungen.

Udo Hippler erläutert: „Wir beginnen mit den schlimmsten Bereichen in Opladen an der Wupper, dann ziehen wir zur Dhünn um und beheben dort die größten Schäden“. Wenn alles gut gehe, sollten die Tragschichten dort bis Weihnachten überarbeitet sein. Im Frühjahr, wenn das Wetter besser sei und es kein Laub gebe, werde die Deckschicht fertiggestellt – also der finale Belag, sodass Nutzer dann wieder auf „angenehmem Untergrund“ spazieren gehen oder mit Hund, Fahrrad oder Kinderwagen unterwegs sein können, ergänzt Roman Adler, zuständiger Bauleiter und NRW-Regionalleiter der Firma „Der Wegebauer Lutter“, die für die Sanierung beauftragt wurde.

Die Deckschicht, die die Wegebauer im Frühjahr auftragen wollen, sei eigens für die Leverkusener entworfen worden und besonders fein, merkt Adler an: zwischen 0 und fünf Millimeter. Dadurch werden Lücken verschlossen, aber Wasser könne gespeichert werden, damit im Sommer die Wege nicht so staubig würden.

600.000 Euro kostet die Erneuerung der Wege in der Stadt insgesamt, ein „Freundschaftspreis“, sagt Adler lächelnd, weil einer der Geschäftsführer der Wegebauer Rheinländer sei. Einen großen Teil der Kosten für die Sanierung könnte das Land mit der Wiederaufbauhilfe Flut leisten, berichtet Karla Marschullek von der unteren Wasserbehörde der Stadt. Die Verwaltung sammele dafür derzeit die Kosten, um die Erstattung gemeinsam zu betragen.

Günstiger als anderswo sei das Angebot der Wegebauer gewesen, betont Hippler. Vor allem, weil ein „neues“ und „umweltfreundliches Arbeitsfahren“ angewendet werde. Bei diesem Verfahren wird der Boden aufgebrochen, sodass kein Material abgetragen werden muss, um neues aufzubringen. Teile des bisherigen Weges, die durch die Flut zu weit ausgeschwemmt sind, können durch diese Technik außerdem zurückgeholt werden, verrät Adler. Der sogenannte „Brecher“, der das alte Material dann wieder aufbereitet, besteht aus einem Traktor – der Zugmaschine – und einer Anlage, die Steine und Erde auf dem Untergrund auflockert. Dafür fährt der Traktor über holprige und bisher unbearbeitete Stellen und verfeinert den Boden.

Während der Brecher läuft, muss man verdammt vorsichtig sein“, betont Adler. Die Steine können durch das Zerkleinern hochgeschleudert werden und vorbeilaufende Menschen verletzen. Deshalb gibt es im Ludwig-Rehbock-Park derzeit Absperrungen, nicht jeder halte sich aber daran, „weil der Weg kürzer ist“, sagen Hippler und Adler. Sie bitten Nutzer eindringlich, sich an die Absperrungen zu halten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort