Für bessere Entlohnung Musikschullehrer demonstrieren
Leverkusen · In Wiesdorf forderten die Honorarkräfte der Musikschule – wie auch in Leichlingen und anderen Städten – eine faire Bezahlung durch Festanstellung. Die Lokalpolitiker sicherten ihnen Unterstützung zu.
Deutlicher Gegenwind kommt nicht nur im übertragenen Sinn auf, als die Fahnen und Spruchbänder der Demonstranten im Wind flattern. Es geht um nichts weniger als die Qualität und Zukunftssicherheit der musikalischen Bildung samt Forderung der Honorarkräfte nach tarifgebundener Festanstellung. Per Megaphon verdeutlicht Musikpädagoge Martin Ehrhardt (Sprecher der Honorarkräfte an der Musikschule Leverkusen sowie Bundes- und Landesvorstand der Verdi-Fachgruppe Musik) vor dem Wiesdorfer Rathaus: „Es ist allerhöchste Zeit, dass unsere Forderungen umgesetzt werden.“
Dabei wird der Leverkusener von etwa 50 Gewerkschaftskollegen, etlichen Neugierigen, aber auch zahlreichen Politikern umringt, die im Wahlkampf fast vollzählig zur Stelle sind. Jürgen Ohrem, Leiter der Musikschule, ist ebenfalls da und sagt: „Ich freue mich, dass zum ersten Mal eine landesweite Aktion zu diesem Thema gelungen ist, die nicht auf Leverkusen beschränkt ist.“ Denn ebenfalls am Samstag hat die Gewerkschaft weitere Kundgebungen in mehreren Städten des Landes organisiert, auch in Leichlingen.
Um den Fortbestand der Arbeit, außerdem den eigenen Lebensunterhalt sichern zu können, sei die Festanstellung alternativlos, unterstreicht Erhardt nach Verklingen einiger musikalischer Beiträge. Nur einmal in den letzten 15 Jahren sei das Honorar angepasst worden, während alles andere teurer geworden sei. Ob sich eine Stadt eine gesunde Bildungseinrichtung mit festangestellten Musikpädagogen leiste, sei „stets eine Frage des politischen Willens“, sagt Ehrhardt, ehe sich die Lokalpolitiker solidarisch mit den Forderungen erklären.
So beansprucht CDU-Landespolitiker Rüdiger Scholz „fairen Lohn für gute Arbeit.“ Sein Parteikollege Frank Schönberger meint: „Für eine gerechte Bezahlung muss dringend gehandelt werden.“ Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) bemerkt, die Musikschule müsse auf eine andere finanzielle Ebene gehoben werden. Bundestagsmitglied Karl Lauterbach (SPD) verspricht, er werde sich dafür einsetzen, dass die Betroffenen nach Tarif bezahlt würden. Ob die Versprechen zugunsten der Musikschule eingehalten werden? „Wir werden die Politiker nach der Wahl daran erinnern“, betont Ehrhardt.