Naturschutz in Leverkusen Mit Wildbienenhotels der Umwelt helfen

Leverkusen · Mitarbeiter der Energieversorgung Leverkusen haben Rückzugsorte für die Insekten errichtet. Davon profitieren schließlich Menschen und Tiere.

 Stephan Eßer, Thomas Eimermacher, Alexander. Lünenbach, und  Farah Oublal vor dem Wildbienenhotel am Wasserturm.

Stephan Eßer, Thomas Eimermacher, Alexander. Lünenbach, und  Farah Oublal vor dem Wildbienenhotel am Wasserturm.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wie trägt man mit wenig Aufwand zum Umweltschutz bei? Eine Antwort dafür liefert Stephan Eßer, Mitarbeiter der Energieversorgung Leverkusen (EVL) und Bauer von Wildbienenhotels. Er hat 2005 sein erstes eigenes Wildbienenhotel gebaut und betreibt inzwischen eine eigene Website. Zusammen mit Kollegen hat er jetzt ein Wildbienenhotel mitsamt Kräuter- und Wildblumenbeeten am Leverkusener Wasserturm angelegt.

„Wir haben mit 20 Leuten vier Stunden gearbeitet“, erzählt Eßer. Für die Bepflanzung der Beete wurden in großen Teilen Küchenkräuter wie Salbei, Rosmarin oder Karde ausgewählt. „Davon haben die Tiere etwas und wir Menschen auch“, erklärt er. Geplant wurde das Wildbienenhotel am Wasserturm bereits 2019, doch die Durchführung wurde wegen Corona aufgeschoben. „Eigentlich war das Projekt für das Frühjahr geplant“, erzählt Eßer. „Wir haben es dann im Juni/Juli durchführen können – eigentlich war das zu spät.“ Dass die Pflanzen nicht vertrocknet sind und sich trotzdem Bienen angesiedelt haben, freut ihn.

Auch Thomas Eimermacher, der kaufmännische Geschäftsführer der EVL, unterstützt das Projekt. „Die Ansiedlung von Wildbienen ist ein Teil eines Veränderungsprozesses bei der EVL“, sagt er. „Wir wollen unser Kerngeschäft nachhaltiger aufstellen und neben Themen wie Photovoltaik und Elektromobilität, gehört das Wildbienen-Projekt ebenfalls dazu.“ Die EVL hat mit dem Wasserturm an drei ihrer Standorte Bienenhotels aufgebaut und plant bereits weitere. „Jedes Jahr sollen es drei Standorte mehr werden“, erzählt Eimermacher. Auch für den Wasserturm soll sich das Projekt lohnen. „Es kommen normalerweise oft Schulklassen oder Kindergärten hier her“, berichtet er. „Wenn sie jetzt kommen, sehen sie nicht nur den Wasserturm, sondern lernen etwas über Wildbienen.“

Ein Anstoß für das Projekt war das Leitbild Grün und Klimawandel der Stadt Leverkusen. „Die EVL hat an ihren Standorten oft einiges an Fläche, die technisch nicht nutzbar ist“, erklärt Umweltdezernent Alexander Lünenbach. „Diese Grünflächen können jetzt genutzt werden.“ Seit der Aktion „Leverkusen blüht auf“ wurden in den letzten drei Jahren 1000 Quadratmeter Blühwiesen in Leverkusen eingerichtet.  „Es ist eine aufwendige Arbeit und die Ergebnisse sind nicht immer direkt zu sehen, aber es lohnt sich“, bekräftigt er. Die Ansiedlung von Wildbienen ist nicht nur etwas für abgelegene Plätze. „Diese Solitärbienen sind sehr ruhig“, erklärt Eßer. „Sie haben keine Königin die sie schützen müssen und legen daher viel Wert auf ihr Leben und wenig auf Konfrontationen.“ Wer Interesse daran hat, etwas für die Umwelt zu tun, kann überlegen, ob im Garten Platz für ein Bienenhotel ist. Den Rest erledigen die Tiere von alleine.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bee-fly.de                      

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