Krisenmodus in Leverkusener Apotheken Der Bayer-Stadt gehen die Aspirin aus

Leverkusen · Apotheker schlagen Alarm. Durch die Medikamentenknappheit müssen sie „kreativ“ werden. Sie fordern zeitnahes Handeln von Politik und Krankenkassen. Bayer meldet Engpass bei der wohl bekanntesten Tablette der Welt.

 Klaus Schaefer in seiner Ahorn-Apotheke in Rheindorf mit einer kleinen Menge Fiebersaft, über deren Lieferung er dieser Tage froh ist.

Klaus Schaefer in seiner Ahorn-Apotheke in Rheindorf mit einer kleinen Menge Fiebersaft, über deren Lieferung er dieser Tage froh ist.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Alarmstufe rot in Leverkusener Apotheken. Der Grund: deutschlandweit fehlende Medikamente. Auch die Apotheken in der Stadt sind betroffen, sagt Klaus Schaefer, Sprecher der Leverkusener Apotheker und Chef der Rheindorfer- und der Ahorn-Apotheke. Er spricht von einer „ganz massiven Medikamentenknappheit“. Dabei sei ein starker Engpass vor allem bei Antibiotika, Fiebersäften für Kinder und auch bei Hustenmitteln festzustellen. Uwe Beenen von der Hubertus-Apotheke stimmt zu: „Fiebersaft ist jetzt das Emotionalste“, denn mit einem kränkelnden Kind zu Hause sei die ganze Familie betroffen. So gebe es „mittlerweile fast 350 Wirkstoffe in Deutschland, die nicht oder schwer lieferbar sind“, sagt er. Auch Medikamente etwa aus dem Bereich der Onkologie, Blutdruckmittel, Schmerzmittel, aber auch Antidepressiva gehörten dazu. „Das geht durch alle Wirkstoffklassen, egal was, es ist alles irgendwie betroffen“, merkt Uwe Beenen an. Das Ganze sei eine „riesen Nummer im Markt“. So gebe es aktuell sogar Lieferengpässe bei Aspirin, „das haben wir noch nie gehabt“, berichtet Apotheker Schaefer. Dabei sei Leverkusen die „Bayer-Stadt“.