Matchboxtheater präsentiert „Gänsehaut“ Thriller mit furiosem Finale

Leverkusen · Mit „Gänsehaut“ startet das Matchboxtheater in die neue Spielzeit und beschert dem Publikum spannende Momente.

 Intensiv und spannend ist die Stimmung auf der Bühne beim Stück „Gänsehaut“.

Intensiv und spannend ist die Stimmung auf der Bühne beim Stück „Gänsehaut“.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die neue Spielzeit im Matchboxtheater startet mit einem Thriller der ersten Güteklasse und erinnert sich dabei an seine Wurzeln. Mit „Gänsehaut“ von Peter Colley gelingt der Spagat zwischen guter Unterhaltung und andauernde Anspannung.  Bereits das Bühnenbild zeigt, wohin die Reise geht.

Ein altes heruntergekommenes Farmhaus, ein abgenutzter grüner Ohrensessel und eine hölzerne Eckbank mit klischeehafter Jesusfigur im Hintergrund. An der Wand hängen Porzellan-Fasane, Portraits-Gemälde und ein Jagdgewehr. Als Hintergrundmusik läuft düsterer Trip-Hop der isländischen Künstlerin Björk.

Zwar betreten im Dunkeln Jane und ihr Mann Greg die Bühne mit dem Gedanken, in dieser Wohnung nach Janes Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt Ruhe und Idylle zu finden. Doch spätestens, als nach fünf Sekunden der Ofen laut knallt und der komische Kautz George als Vermieter auftaucht, ist klar, dass diese Geschichte nicht gut ausgehen kann.

Das technisch aufwendige Stück wurde inszeniert von Dirk Volpert. An ihm liegt es auch, dass nach vielen Krimis und Komödien der Nervenkitzel wieder auf dem Programm steht. Denn der Mitbegründer des Matchboxtheaters ist nach sechs Jahren Abstinenz in sein „Wohnzimmer“ zurückgekehrt. „Das Matchbox hatte in den ersten zehn Jahren ja sehr viele Thriller im Programm“, erzählt er. Sein Lieblings-Genre konnte mit dem erfolgreichsten Werk des kanadischen Bühnenautors Peter Colley, das auch als „I’ll be back before midgnight“ bekannt ist, auf der Bühne des Matchboxtheaters mit viel Liebe umgesetzt werden.

Denn in der Tat gelingt es dem Ensemble mitsamt Technik, Bühnenbild und Soundeffekten einen emotionalen, unterhaltsamen Schocker zu präsentieren. Das liegt vor allen Dingen an der herrlich depressiven Stimmung von Annika Siller alias Jane Sanderson. Ihr nimmt man ihre Neurosen und Ängste ab. Gut zwei Stunden spielt sie die von Angstzuständen geplagte Ehefrau des gut aussehenden Sportlers und angehenden Wissenschaftler Greg, der von Sven Klatte gespielt wird.

Der alteingesessene Bauer George (Sven Thelen) trinkt keinen Kaffee, dafür gerne mal einen Whiskey zum Frühstück. Und Gregs Schwester Laura Sanderson (Tina Wollenhaupt) ist die erklärte Erzfeindin von Jane, die in ihrer Anwesenheit die völlige Kontrolle zu verlieren scheint. Was ist Wirklichkeit? Und was ist nur Fiktion oder. die Fantasie von Jane? Zweifel und Horror machen sich schnell bei ihr breit. Auch beim Publikum, dass sich nicht nur einmal erschrecken wird.

Der Thriller besticht durch seine Dramaturgie. Kaum kann der Zuschauer seinen Blick abschweifen lassen. Zahlreiche Wendungen, intensive Texte und fantastische Schauspieler sowie ein „Finale Furioso“ garantieren „Gänsehaut“. Ein Pflichttermin für alle Theaterliebhaber Leverkusens.

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