Kinderfeuerwehr Löschzwerge bekommen eigenes Auto

Innenminister Herbert Reul übergab das Fahrzeug jetzt an den Nachwuchs der Feuerwehr.

 Innenminister Herbert Reul übergab das Mannschaftsfahrzeug an die Kinderfeuerwehr.

Innenminister Herbert Reul übergab das Mannschaftsfahrzeug an die Kinderfeuerwehr.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Eigentlich ist es ein ganz „normales“ Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) für die Feuerwehr. Doch die „Löschzwerge“ sind von ihrem neuen, hochmodernen Auto ebenso begeistert wie ihre beiden Betreuer Sven Daum und Barbara („Babsi“) Wehr. Die Sitze sind unter anderem mit USB-Steckern ausgerüstet, jeder Kindersitz ist höhenverstellbar. Voraussichtlich am nächsten Montag sind alle mit dem roten Fahrzeug erstmals op jöck.

Am Dienstag nahm Babsi Wehr, Feuerwehrfrau im Hauptberuf, den Schlüssel und die Papiere des 86.000 Euro teuren Sprinters von Innenminister Herbert Reul entgegen. Beides brachte er auch deshalb persönlich in die Nachbargemeinde seiner Heimatstadt Leichlingen, weil er hochgradig von der Kinderfeuerwehr angetan ist. Wörtlich sagte er: „Es ist sensationell, was hier geschieht.“ Oberbürgermeister Uwe Richrath bedankte sich speziell bei Reul (CDU) und dessen Parteikollegen Rüdiger Scholz (MdL) für die Unterstützung.

Schon seit 2018 unterstützt die NRW-Landesregierung den Feuerwehr-Nachwuchs mit Kostenübernahme von 80 Prozent bei der Anschaffung von Fahrzeugen. Bislang wurden für 75 Kinderfeuerwehren insgesamt rund 1,8 Millionen Euro gezahlt. „In diesem Jahr haben wir bislang 500.000 Euro ausgegeben, dieselbe Summe haben wir für nächstes Jahr geplant,“, erläuterte Reul und fügte hinzu: „Wir wollen bei den Jungen und Mädchen schon früh die Begeisterung für den Feuerwehrberuf wecken. Sie lernen nicht nur, wie Brände gelöscht werden. Sondern auch, wie wichtig Teamgeist, Hilfsbereitschaft und Solidarität im Leben sind. Da müssen wir natürlich auch etwas bieten – das tun wir mit diesen feuerwehrroten Autos.“

Den Nachwuchs bereits im Kindesalter zu begeistern, sei eine der intelligentesten Lösungen, meinte der Innenminister. „Wir müssen versuchen, mit diesem neuen Konzept möglichst viele Kinder zu gewinnen. Es gibt sicherlich einige, die bei der Feuerwehr bleiben, wenn sie zu alt für die Kinderfeuerwehr sind.“ Zum Bedauern ihrer Betreuer haben die beiden Kinder, die aus Altersgründen zur Jugendfeuerwehr wechseln mussten, ihr Engagement aber nicht fortgesetzt.

Hermann Greven, Leiter der Berufsfeuerwehr, betonte: „Das neue Fahrzeug bringt uns wirklich weiter in unserer Nachwuchs- und Jugendarbeit.“ Anfangs habe er die Kinderfeuerwehr skeptisch betrachtet, räumte Greven ein. Doch jetzt sei er „Feuer und Flamme für die Löschzwerge.”

Aktuell sind sogar neue Standorte für eine Kinderfeuerwehr in Planung, voraussichtlich in Steinbüchel.

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