Gegenwind aus Leverkusen Gefahr für das Grün – Stadt sieht Monheims Gewerbepolitik kritisch

Leverkusen · Durch seine offensive und erfolgreiche Gewerbesteuerpolitik hat Monheim bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Leverkusen will dem mit einer Halbierung des Gewerbesteuersatzes nacheifern. Doch anders als die Chemiestadt ist der Nachbar nicht nur wegen der niedrigen Steuersätze für Investoren attraktiv, er hat auch noch ausreichend Flächen für Investoren zur Verfügung.

 Der „Creative Campus“ in Monheim an der Stadtgrenze zu Leverkusen ist teilweise bereits bebaut.

Der „Creative Campus“ in Monheim an der Stadtgrenze zu Leverkusen ist teilweise bereits bebaut.

Foto: UCB

Und das wiederum könnte nun zu Konflikten an der nördlichen Stadtgrenze Leverkusens führen.

In einer Verwaltungsmitteilung für den Stadtrat heißt es: „Die Stadt Monheim am Rhein plant umfangreiche Entwicklungen innerhalb sowie eine Erweiterung des bestehenden Gewerbe- und Industrieclusters in unmittelbarer Nähe zur Leverkusener Stadtgrenze. Die Verwaltung sieht die Entwicklung insgesamt, aber auch die einzelnen ,Bausteine’ kritisch und hat sich in den bisher erfolgten Beteiligungsverfahren negativ geäußert.“ Konkret befürchtet die Leverkusener Administration, dass die geplante Bebauung auf Monheimer Seite den „Regionalen Grünzug“ unterbrechen und sich die „Freiraumsituation deutlich verschlechtern“ könnte. Im Klartext: Das bisher noch ländlich anmutende Umfeld Hitdorfs wird mehr und mehr zugebaut und muss durch Zufahrtsstrecken zu den Gewerbegebieten spürbar mehr Verkehr schultern als bisher.

Foto: GRAFIK: ALICIA PODTSCHASKE

Konkret geht es um vier Areale auf Monheimer Stadtgebiet, die sich dicht an der Grenze zu Hitdorf befinden.

Gewerbegebiete Das am Rheinufer gelegene Gewerbegebiet „Creative Campus“ (Bebauungsplan 127M) mit einer Größe von 17 Hektar ist bereits teilweise bebaut. „Hier finden sich neben Büro- und Lagergebäuden unter anderem auch Wohnhäuser sowie eine Kindertagesstätte“, heißt es im Exposé  der Leverkusener Verwaltung.  „Es ist eine kleinteilige Ergänzung der vorhandenen baulichen Anlagen durch Geschossbauten angedacht. Mit Umsetzung des Planvorhabens werden eine zusätzliche Bruttogeschossfläche (BGF) von rund 120.000 m² und insgesamt 4.250 Beschäftigte (aktuell 930) erwartet.“ Rund elf Hektar groß ist das Gewerbegebiet „Nordwestlich Alfred-Nobel-Straße“. Laut Bebauungsplan soll „der konkreten Nachfrage ansässiger Unternehmen an hochwertigen gewerblichen Flächen im Monheimer Süden“ nachgekommen werden. Dabei sollen vornehmlich Unternehmen aus dem Forschungs- und Technologiebereich angesiedelt werden.

Erweiterungsflächen Zusätzlich gibt es im Süden Monheims, unmittelbar an der Stadtgrenze nahe dem Buschbergsee, zwei weitere noch weit größere Flächen, für die es zwar noch keine Bebauungspläne gibt, die aber im Regionalplan Düsseldorf als GIB (Gewerbliche und industrielle Nutzung)   und im Flächennutzungsplan als GE (Gewerbegebiet) dargestellt sind. „Die Verwaltung sieht das Entwicklungspotential sehr kritisch und wird in möglicherweise folgenden Bauleitplanverfahren eine entsprechende Stellungnahme abgeben“, heißt es in dem Papier.

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