Streit in Leverkusen Kritik am neuen Namen „Bahnhof Manfort“

Leverkusen · Die Umbenennung des Bahnhof Schlebusch wird 30.000 Euro kosten. Immerhin müssen der bundesweite Bahn-Fahrplan, Schilder und Zugansagen geändert werden.

 Der Bahnhof Schlebusch liegt in Manfort.

Der Bahnhof Schlebusch liegt in Manfort.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der DB-Bahnhof Schlebusch wird umbenannt. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2021 heißt er „Leverkusen-Manfort“. Die Kosten der Maßnahme sollen durch private Spenden beglichen werden. So wünschen es sich jedenfalls die SPD und einige Manforter Bürger. Sicher ist die teure Projektumsetzung allerdings nicht. Am Montag stimmte die Mehrheit der (beratenden) Bezirksvertretung I zwar schon dafür, nur CDU-Mann Frank Krause lehnte das als „unnötig“ ab. Die finale Entscheidung, die Namensänderung aus städtischen Mitteln vorzufinanzieren, muss der neu gewählte Stadtrat am 1. Oktober fällen.

Der Bahnhof Schlebusch liegt in Manfort. Für Außenstehende eine seltsame Konstellation. Historisch lässt sich die Namensgebung begründen: Als Eisenbahnlinie im Jahr 1897 eine Station erhielt, gab es den Stadtteil Manfort, gab es sogar die Stadt Leverkusen noch nicht. Schlebusch allerdings schon. Heute wird zumindest von SPD-Politiker Jonas Berghaus vehement die Umbenennung gefordert. Das dürfte laut Bahnschätzung rund 30.000 Euro kosten, sagt die Stadtverwaltung. Immerhin müssen der bundesweite Bahn-Fahrplan, Schilder und Zugansagen geändert werden. Andererseits: Der S-Bahnhof am ehemaligen „Bayerwerk“ wurde auch schon in „Chempark“ geändert. Dies habe aber rund 200.000 Euro gekostet, hieß es dazu damals.

„Die Umbenennung ist eins unserer Herzensthemen“, sagte SPD-Mann Berghaus im Bezirk I. Es gehe dabei nicht um heimatliche Folklore, sondern um den Wunsch, die Verwechslungsgefahr zu vermeiden. Zudem sei die Umbenennung gut für die Manforter Seele. Das Geld solle möglichst komplett durch Fundraising zusammen kommen. CDU-Politiker Rüdiger Scholz stimmte zwar „grundsätzlich“ zu, fragte sich aber, ob das Geld für den neuen Namen nicht besser in soziale Projekte gesteckt werden müsste. Krause bezeichnete den Vorgang als „Liebhaberei von Einzelnen“ und Verschwendung von Steuergeld.

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