Corona-Krise Kirchen planen Gottesdiente unter Pandemie-Bedingungen

Leverkusen · Die Gemeinden bereiten sich auf Gottesdienste vor. Am 12. Mai soll es bei den Katholiken im Dekanat losgehen, zunächst mit den Werktagsmessen, um Erfahrungen zu sammeln für das erste Wochenende am 16./17. Mai.

 Die leere St. Remigius Kirche in Opladen.

Die leere St. Remigius Kirche in Opladen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Ab sofort sind öffentliche Gottesdienste erlaubt – unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln. In Leverkusen müssen sich die Besucher der christlichen Kirchen noch etwas gedulden. Am 12. Mai soll es bei den Katholiken im Dekanat losgehen, zunächst mit den Werktagsmessen, um Erfahrungen zu sammeln für das erste Wochenende am 16./17. Mai.

„Eine solche Situation hat ja vor uns noch keiner erlebt“, erklärt Stadtdechant Heinz-Peter Teller, dass man Zeit brauche, um Vorkehrungen zu treffen und nachzubessern, wenn es die Praxis erfordere. Es gelte, die Gesundheit der Menschen zu schützen, sagt auch Superintendent Gert-René Loerken, der sagt: „Vor Pfingsten wird im Kirchenkreis wohl kein öffentlicher Gottesdienst in den evangelischen Gemeinden stattfinden.“

So lautet auch das bisherige Feedback aus den elf Presbyterien, die letztlich die Entscheidung über das Vorgehen in ihren Gemeinden treffen und die Abstands- sowie Hygieneregeln vor Ort umsetzen. „Wir sind froh, dass Gottesdienste wieder erlaubt sind“, versichert Loerken, „aber wir wollen ganz vorsichtig und gut vorbereitet beginnen.“ Pfingsten sei ein guter Termin. Dann können die Protestanten schon von den praktischen Erfahrungen der Katholiken profitieren. Denen hat das Generalvikariat ein Computer-Tool zur Voranmeldung bereitgestellt, das die Pfarrbüros gerade testen. Vor dem Gottesdienst müssen sich die Besucher mit Name und Anschrift anmelden, online oder per Telefon. Da gelte es auch, den Datenschutz zu gewähren, erklärt Pfarrer Teller. Die Listen dürfen nur im Falle von Corona-Erkrankungen benutzt werden, um eventuell infizierte Personen schnell ausfindig zu machen.

Zwei Meter Abstand nach allen Seiten müssen die Besucher halten. Jetzt werde mit dem Zollstock ausgemessen und die Plätze markiert. Die zugelassene Zahl hängt von der Größe der Räume ab. In der St. Remigiuskirche werden es 40 Personen sein. Auch Paare und Familien müssen einzeln sitzen, sonst wäre die Platzvergabe zu kompliziert. Wege werden markiert und für jede Messe sechs Ordner (je zwei am Eingang, Ausgang und in der Kirche) gebaucht. „Die müssen wir erst finden, erklärt Teller. Weniger problematisch sei das Vorhalten von Desinfektionsmittel und Schutzmasken. Singen ist in Gottesdiensten nicht erlaubt, wegen der erhöhten Ansteckungsgefahr.

Die Live-Übertragung der Sonntagsmesse über den Youtube-Kanal Remi-TV wird es weiterhin geben. Diese Messe kann allerdings nicht öffentlich sein, damit sie weiter mit Gesang und Musik gefeiert werden darf. Die neu entwickelten Online-Formate wolle man auch in den evangelischen Kirchen beibehalten, so Loerken. Taufen und Trauungen sollte man hier wie da möglichst verschieben, ansonsten gelten dieselben Regeln. Die ausgefallenen Erstkommunion-Feiern werden in sehr kleinen Gruppen an mehreren Wochenenden nachgeholt. Die Firmung soll im Kölner Dom stattfinden.

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