Schutz vor sexualisierter Gewalt „Kinder sind unantastbar“

Leverkusen · Oberbürgermeister Uwe Richrath und der Vorsitzende des Leverkusener Kinderschutzbundes, Helmut Ring, stellen eine neue Kampagne vor.

 Oberbürgermeister Uwe Richrath und Helmut Ring vom Kinderschutzbund Leverkusen zeigen das Kampagnen-Plakat.

Oberbürgermeister Uwe Richrath und Helmut Ring vom Kinderschutzbund Leverkusen zeigen das Kampagnen-Plakat.

Foto: Stadt Leverkusen

Es waren Nachrichten, die schockierten. Als im vergangenen Jahr die Details über die Kindesmissbrauchsfälle von Lügde (Januar) und Bergisch Gladbach (Oktober) ans Tageslicht kamen, machte das viele Menschen sehr betroffen. Sie waren fassungslos, dass so etwas passieren kann. Nicht irgendwo am anderen Ende der Welt, sondern bei uns vor der Haustür in Nordrhein-Westfalen.

Es sind nicht zuletzt furchtbare Fälle wie diese, die das Thema Prävention vor sexualisierter Gewalt gegen Kinder in den Mittelpunkt einiger Debatten und Diskussionen stellen. Debatten, die wichtig sind. Das sieht auch der Leverkusener Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) so. Daher begrüßt er die neue Plakat-Kampagne des Kinderschutzbundes und präsentiert die Aktion mit Helmut Ring, dem Vorsitzenden des Ortsvereins Leverkusen, im Rathaus. „Kinder sind die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Sie vor sexualisierter Gewalt zu schützen, muss daher unsere wichtigste Aufgabe sein – immer und überall“, sagt der Oberbürgermeister voller Überzeugung. Daher sei es selbstverständlich, dass er die Aktion des Kinderschutzbundes gerne unterstütze.

Der Ortsverein des Kinderschutzbundes freut sich, in Uwe Richrath einen Unterstützer der Kampagne gefunden zu haben, um auf das Thema „Sexualisierte Gewalt an Kindern“ aufmerksam machen. Das sei gerade jetzt wichtig, wo ein anderes Thema die Schlagzeilen dauerhaft und nachhaltig prägt, sagt Helmut Ring. „Auch wenn Corona-Nachrichten unsere Stadt und die Welt beherrschen, dürfen wir die Kinder und Jugendlichen, die Opfer dieser Gewaltverbrechen geworden sind, nicht vergessen.“ In weiten Teilen der Bevölkerung seien die schockierenden Fälle von Lügde und Bergisch Gladbach bereits in Vergessenheit geraten, und dass, obwohl immer wieder neue schreckliche Informationen zu diesem Thema publik würden, befürchtet Ring.

Uwe Richrath ist bei weitem nicht der einziger Unterstützer der Kampagne. Prominente Menschen aus Leverkusen und Nordrhein-Westfalen haben sich bereit erklärt, mit dabei zu sein und mit ihrem Foto ein Zeichen zu setzen. Ein starkes Zeichen zum Schutz des Kindeswohls. Schließlich leiden die Opfer von sexueller Gewalt oftmals ihr ganzes Leben lang unter diesen Gewalttaten.

30 prominente Männer und Frauen unterstützen den Kinderschutzbund in Nordrhein-Westfalen bei der Kampagne. Dazu gehören die Leverkusener Schauspielerin Johanna Gastdorf, die in zahlreichen Fernsehfilmen mitwirkte (unter anderem „Das Wunder von Bern“), ihr Mann und Schauspielkollege Jan-Gregor Kremp („Der Alte“), der Kabarettist Wilfried Schmickler, die Olympiasiegerin im Hochsprung von 1972 und 1984 Ulrike Nasse-Meyfarth und der ehemalige Fußballspieler Markus von Ahlen, der heute die U19-Mannschaft des ortsansässigen Bundesligisten Bayer 04 trainiert.

„Mit der Kampagne ‚Kinder sind unantastbar’ wollen wir ein deutliches Zeichen setzen. Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist ein riesiges gesellschaftliches Problem, das wir gemeinsam angehen müssen“, erläutert Ring. Die Poster werden in Schulen, Kindertagesstätten, Geschäftslokalen und öffentlichen Gebäuden verteilt, kündigt er an. Schon auf den ersten Blick werde dabei ersichtlich, wie viele bekannte Männer und Frauen das Engagement des Kinderschutzbundes gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder unterstützen.

Bürger, die bei Verdachtsfällen oder Hinweisen auf sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern Hilfe und eine Beratung suchen, können sich an den Kinderschutzbund wenden. Dieser ist unter der Rufnummer 02171 581478 zu erreichen. Auch können weitere Plakate beim Kinderschutzbund an der Bracknellstraße 32 in Opladen für den Aushang abgeholt werden. Dafür wird seitens des Kinderschutzbundes um eine telefonische Anmeldung gebeten. 

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