Jazztage Kontrastprogramm zum Schluss der Jazztage

Zwei ausverkaufte Abende bildeten den Abschluss der Leverkusener Jazztage. Es gastierten die Band Querbeat und die Jan Garbarek Group.

   Die Band Querbeat brachte das Auditorium zum Abschluss der Jazztage mächtig in Bewegung.

Die Band Querbeat brachte das Auditorium zum Abschluss der Jazztage mächtig in Bewegung.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Mischung macht’s. Dieses Rezept für wieder einmal gelungene elf Leverkusener Jazztage hätte kaum besser dokumentiert werden können als mit den beiden ausverkauften Konzerten im Erholungshaus und Forum. Hier: die eher ruhige, anmutende und zum Nachdenken anregende Musik mit weiten Klangräumen des Jan Garbarek. Dort: die Mitmach-Musik der Bonner Brasspop-Band Querbeat.

Und wie sieht die Bilanz der elf Tage dauernden Musik-Intensivbehandlung aus? Sieben Konzerte waren ausverkauft, nur zwei oder drei hatten eine unangemessen geringe Besucherzahl. Was unter dem Strich (finanziell) übrig bleibt, lässt sich erst in einigen Wochen sagen, wenn alles abgerechnet ist.

Dabei hat das Team um Jazztage-Manager Fabian Stiens nun eine noch größere Aufgabe vor sich. Im nächsten Jahr feiert das größte kulturelle Ereignis der Stadt ein rundes Jubiläum, da wolle man noch eine Schüppe drauf legen, sagt Stiens. Womöglich einen Star zu den 40, Jazztagen verpflichten, der den guten Ruf noch weiter ins Land trägt?

Dass die Leverkusener Jazztage nicht nur ein Ereignis sind, das auf die Stadt begrenzt ist, erkannte man alleine schon an den Autokennzeichen in der Tiefgarage des Forums: Neuss, Mönchengladbach, Frankfurt, auffallend viele aus dem Westfälischen. Wie ein Ehepaar aus Gronau, das auf ein eigenes – wenn auch kleineres Jazzfest – verweisen kann. „Wenn man einmal die Atmosphäre direkt erlebt hat, dann macht das süchtig.“ Dafür nimmt man dann auch eine längere Anreise in Kauf. Nur Kölner Kennzeichen waren verhältnismäßig selten zu sehen, was aber auch daran liegen kann, dass Fans aus der großen Nachbarstadt den bequemen Anreiseweg mit der Bahn kennen.

Die Band Querbeat requiriert ihre Fans aus dem Großraum Köln, wo sie durch ihre vielen Auftritte im Karneval auf sich aufmerksam machen konnte. Auch wenn die 13-köpfige Combo sich inzwischen weiterentwickelt hat, im Kern war und bleibt es Stimmungsmusik zum Tanzen und Mitsingen.

Die Mitmachangebote wurden angenommen, plötzlich bewegte sich das gesamte Auditorium fünf Schritte nach rechts und fünf Schritte nach links. Oder es folgte willig der Anweisung, sich auf den Boden zu setzen, um auf Kommando hochzuspringen.

Das war schon aus technischen Gründen beim Konzert der Jan Garbarek Group im Erholungshaus nicht möglich. Jeder Zuhörer hatte seinen zugewiesenen Sitzplatz, was ein intensives und bequemes Zuhören bei bester Akustik ermöglichte. Was vielleicht ein wenig störte, waren die  mitunter doch etwas zu langen Solo-Einlagen von Trilok Gurtu mit dem Cajón. Das ist eine Kistentrommel, auf der der Percussionist sitzt und  das Gerät mit seinen Händen bearbeitet. Rainer Brüninghaus am Klavier und Yuri Daniel am Bass durften auch in langen Soli-Einlagen ihr Können unter Beweis stellen, was aber etwas besser zur insgesamt komplentativen Musik des Jan Garbarek passte.

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