Konzert Olivia Trummer in ihrem Wohnzimmer

Im Erholungshaus widmete sich die Jazzerin mit ihren Kollegen Italien.

 Olivia Trummer im Erholungshaus Leverkusen.

Olivia Trummer im Erholungshaus Leverkusen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wenn der Name Olivia Trummer in Leverkusen erklingt, dann ist guter Jazz nicht weit entfernt. Die Ausnahmekünstlerin war wieder einmal in ihrem „Wohnzimmer“ zu Gast, wie sie selbst sagte: „Ich freue mich immer wieder, hier im Erholungshaus spielen zu dürfen. Hier wurde ich gefördert und gefordert.“ Begleitet wurde die Jazz-Sängerin und Pianistin dieses Mal von dem Sopran- und Tenorsaxophonisten Max Ionata, dem Kontrabassisten Martin Gjakonovski und dem Schlagzeuger Nicola Angelucci.

Es ist schon zur guten Tradition geworden, dass Trummer bei ihren Touren durch die Welt, Künstler aus deren Länder mit nach Hause bringt, um gemeinsam mit ihnen dem Jazz zu frönen. Nach amerikanischen und französischen Klängen wandte sie sich mit ihrem Ensemble nun den italienischen zu. „Das erste Stück ist mit Abstand auch das schwierigste, dass ich je geschrieben habe“, sagte die Künstlerin, die bereits als Kind gern unter dem elterlichen Flügel übernachtete, noch bevor sie darauf spielen konnte.

Bei „Stehaufmännchen“ wusste der Zuhörer, der in einer eleganten Atmosphäre im Erholungshaus das Konzert genießen durfte, in welche Richtung die musikalische Reise dieses Mal gehen würde: Freiheit und Individualität. Es folgten weitere eigene Stücke wie „Aurora – Die Morgenröte“ oder „Stroling“, was so viel wie Spazierengehen bedeutet. „Das Stück habe ich ehrlich gesagt vor wenigen Minuten zu Ende geschrieben“, sagte Trummer. Diese Spontanität verkörperte gleichzeitig ihre Authentizität. Es ist der Kern ihrer Musik und ihrer Interpretation des Jazz.

Olivia Trummer nahm klassischen Unterricht und liebt es zu improvisieren. Daher tobte sie sich gern in den Kadenzen zu Haydns Klavierkonzerten aus. Seit einigen Jahren bewegt sich Trummer im Spannungsfeld zweier Metropolen: New York und Berlin. Mit Bella Italia hat sie eine neue Welt für sich entdeckt.

Für die Jazzkünstlerin, die von 2013 an für drei Jahre aktives Mitglied der stARTacademy von Bayer Kultur war, bildete ein Konzert im Sommer 2016 auf einem der Gipfel der Südtiroler Berge die Initialzündung. Sie jazzte mit italienischen Kollegen und ließ sich infizieren von deren Lebensfreude und Leichtigkeit. Die unter der Sonne Italiens gereifte Trummer macht Lust auf mehr. Charmant und leichtfüßig arrangierte das Quartett ein bezauberndes, ausverkauftes Jazz-Konzert, dass seine Gäste mit einem Lächeln und guter Laune nach Hause entließ.

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