Corona-Inzidenz in Leverkusen am Dienstag bei 62,3 Risikogebiet – jetzt gilt Maskenpflicht

Leverkusen · Der Inzidenzwert liegt bei 62,3. Ab sofort gelten neue Regeln. Neben der Maske in den Fußgängerzonen auch Sperrstunde und nächtliches Alkoholverbot im öffentlichen Raum.

 Bis der Inzidenzwert wieder unter 35 sinkt, gilt: Jeder muss beim Aufenthalt in den Leverkusener Fußgängerzonen eine Maske tragen.

Bis der Inzidenzwert wieder unter 35 sinkt, gilt: Jeder muss beim Aufenthalt in den Leverkusener Fußgängerzonen eine Maske tragen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Marke ist geknackt – und wie. Am Dienstag hat Leverkusen den kritischen Inzidenz­wert von 50 überschritten. Die Rate der Infizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 62,3. Die Stadt zählt nun zu den Risiko-Gebieten wie etwa Köln und Düsseldorf.

„Das überrascht nicht, das war nur eine Frage der Zeit“, sagt Karl Lauterbach, Leverkusens Bundestagsabgeordneter und Epidemiologe. Aber: „Wir können ohne neuen Lockdown die Lage in den Griff bekommen, wenn die Leute sich an die Maßnahmen halten.“ Mittwoch trifft sich die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten. „Es geht um einheitliche Regelungen in Deutschland“, weist Lauterbach hin. Er sei gespannt, was die Runde ergebe. Vor allem zu dem Problem, wie private Feiern in den Griff zu kriegen sind, bei denen die Gefahr, sich anzustecken, extrem groß sei.

„Es gibt eine kleine Gruppe von rücksichtslosen jungen Menschen, die will weiterfeiern unter dem Motto: Was hab’ ich mit Corona zu tun?“ Zu dieser Gruppe zählt der Sozialdemokrat auch die Leute, von denen er in jüngster Zeit immer wieder beschimpft werde. Insgesamt stellt Lauterbach fest: „Das soziale Klima wird härter.“ Dabei sei Zusammenhalt jetzt gefragt. „Ich appelliere an jeden, sich an die Regeln zu halten und es auch dem Ordnungsamt zu melden, wo das nicht passiert. Das hat nichts mit Denunziantentum zu tun, sondern hilft, einen Lockdown zu vermeiden.“

Den will auch die Stadt nicht. Der Krisenstab hatte sich schon am Montag – Inzidenzwert 44,6 – über mögliche weitere Einschränkungen beraten. Am Dienstag wurden sie festgezurrt. Die neue Corona-Bremse in der Stadt sieht dies vor:

▶ Es dürfen sich nur noch fünf Personen aus unterschiedlichen Haushalten im öffentlichen Raum treffen.

▶ Es gilt eine Maskenpflicht in sämtlichen Fußgängerzonen, auf Märkten, in Schulgebäuden und Veranstaltungsräumen, bei Sportveranstaltungen und bei Beerdigungen auf Friedhöfen.

▶ An privaten Feiern, die nicht in einer privaten Wohnung stattfinden, dürfen höchstens 25 Personen teilnehmen.

Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen.

Alkoholverbot im öffentlichen Raum von 23 bis 6 Uhr.

Sperrstunde für die Gastronomie von 23 bis 6 Uhr.

▶ Es gilt ein Alkoholverkaufsverbot an Wochenenden (Ausnahme Gastronomie).

▶ Bei Veranstaltungen dürfen maximal 500 Personen im Außenbereich und 250 in geschlossenen Räumen zusammenkommen.

Sobald die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 fällt, entfallen Alkoholverbot, Sperrstunde, Alkoholverkaufsverbot und die Begrenzung der Personenzahl bei Veranstaltungen. Die übrigen Maßnahmen wie die Maskenpflicht in den Fußgängerzonen bleiben, „solange die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 35 überschreitet“, heißt es. Kontrollieren will die Stadt die Einhaltung der neuen Regelungen mit den Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienst und „durch zusätzliche private Sicherheitskräfte“.

Wer in Urlaub fahren will und am Urlaubsort einen negativen Test vorlegen muss, soll sich dazu an den Hausarzt wenden.

Auch das Gesundheitsamt sieht den Ursprung der steigenden Infektionszahlen bei den privaten Feiern. Zudem bei den Reiserückkehrer. Deshalb empfehlen die Experten: Feiern im privaten Raum mit maximal zehn Personen und Verzicht auf Reisen in Risikogebiete.

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