Kreisparteitag CDU Leverkusen Innenminister Reul sieht die Polizei „noch in der Steinzeit“

Rheindorf · Über Jahrzehnte sei an Sicherheit gespart worden sei, jetzt müsse aufgerüstet werden, verkündete NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Als Gastredner beim Kreisparteitag der CDU Leverkusen erläuterte er am Samstag im Rheindorfer Saal Norhausen diverse geplante Maßnahmen, für die er sich mit ganzer Kraft einsetze.

 NRW-Innenminister Herbert Reul sprach als Gastredner beim Kreisparteitag der CDU Leverkusen zum Thema „Sicherheit“.

NRW-Innenminister Herbert Reul sprach als Gastredner beim Kreisparteitag der CDU Leverkusen zum Thema „Sicherheit“.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Unter anderem würden hunderte Beamte eingestellt und zeitgemäß ausgestattet. „Die Polizei ist noch in der Steinzeit“, kommentierte Reul den technologischen Standard. Zudem hoffe er, dass Anfang 2019 insgesamt 800 neue Polizeiautos angeschafft würden. Zur besseren Überwachung von Gefährdern plane er einige Gesetzesänderungen, wie etwa die Video- und Telefonüberwachung sowie die Einführung der strategischen Fahndung. „Ich wette, wir werden auf der Autobahn A 57 jeden Tag Leute aufgreifen, die mit Rauschgift unterwegs sind und den Lkw mit Wohnungseinrichtungen voll geladen haben.“

Insgesamt sei er überzeugt, dass man die Sicherheitslage in NRW verbessern und somit das Vertrauen in den Staat zurückgewinnen könne, schloss Reul seinen einstündigen Vortrag.

Eingangs hatte Kreisvorsitzender Frank Schönberger die rund 70 Delegierten zum zweiten Parteitag des Jahres mit dem Schwerpunktthema „Sicherheit“ begrüßt.

Unter anderem bekräftigte er seine geplante Kandidatur als Oberbürgermeister. „Ich halte den Zeitpunkt für sehr früh, sehe mich aber verpflichtet zu sagen, dass ich gerne das Amt annehmen würde, weil Ruhe in die Partei muss“, betonte Schönberger.

Überdies werde man in Kürze die Nachfolger für ausscheidende Mitglieder im Rat und Bezirk präsentieren, sodass sich diese rechtzeitig vor der Kommunalwahl 2020 einbringen könnten.

In seiner Antrittsrede als Fraktionsvorsitzender erläuterte Stefan Hebbel wichtige Ziele. Zuvor sagte der 42-jährige Kriminalrat, dass er in 23 Jahren bei der Polizei noch nie eine solch positive Stimmung wahrgenommen habe, wie derzeit. Reul habe dafür gesorgt, „dass sich die Polizei wieder als wichtig empfindet und ernst genommen fühlt. Das Thema Innere Sicherheit ist in heutiger Zeit bedeutender denn je,“ unterstrich Hebbel, ehe der Arbeitskreis Sicherheit auf Grundlage des Arbeitspapieres entsprechend der CDU-Initiative „Licht schafft Sicherheit“ tagte.

Schon länger fordere man einen kriminalpräventiven Rat für die Stadt Leverkusen, um zu erreichen, dass sich alle relevanten Akteure im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zusammensetzen, Probleme aufgreifen und Lösungen finden, hieß es dort. Einig war man sich vor allem darin: „Leverkusen muss sicherer werden.“ 

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