Aktelle Corona-Lage Impfstoff für Leverkusener Altenheime ist noch knapp

Leverkusen · Alle Vorbereitungen für einen planmäßigen Impfstart am 27. Dezember sind getroffen. Doch wird der Impfstoff in der ersten Phase voraussichtlich nicht reichen, um alle impfwilligen Bewohner und Mitarbeiter zu versorgen. Das Impfzentrum im Erholungshaus soll erst Mitte Januar öffnen.

 Am 27. Dezember sollen die ersten mobilen Teams die ersten Bewohner in Altenheimen impfen. Regelmäßige Corona-Tests werden fortgesetzt. 

Am 27. Dezember sollen die ersten mobilen Teams die ersten Bewohner in Altenheimen impfen. Regelmäßige Corona-Tests werden fortgesetzt. 

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Stadt hat nach eigenen Angaben alle Voraussetzungen geschaffen, dass am 27. Dezember auch im Erholungshaus geimpft werden könnte. Was fehlt, ist der Impfstoff, und dessen Menge wird weniger groß sein als erwartet.

Wie plant die Stadtverwaltung den Anlauf der Impfaktion?

Martin Oehler, Leiter des Fachbereichs Gesundheit, kalkuliert für Leverkusen mit zunächst 1000 Dosen für die zweimalige Impfung von 500 Menschen. Und das werden ausschließlich Bewohner und Mitarbeiter in den zwölf Alten- und Pflegeheimen der Stadt sein. Dort leben und arbeiten rund 2000 Menschen.

Oehler stützt diese Angaben durch landesweite Zahlen: In NRW sollen im ersten Schritt nur zehn Prozent der angedachten eine Million Impfdosen ausgeliefert werden. So sei unklar, ob alle Impfwilligen im ersten Schritt versorgt werden können. Bei der Verteilung will sich die Stadt an den Vorgaben des Landes und der Kassenärzlichen Vereinigung orientieren. Aus logistischen Gründen würden mobile Impfteams zunächst die kleineren Heime anfahren. Auch könnten solche Heime zunächst nicht bedient werden, in denen es größere Corona-Ausbrüche gibt. Mit dem Start öffentlicher Impfaktionen im dafür vorbereiteten Impfzentrum im Erholungshaus rechnet Oehler erst in etwa einem Monat. Der Einsatz der Bundeswehr zur Nachverfolgung der Infektionsketten mit 20 Soldaten und einem Offizier wurde bis 5. Februar verlängert und soll auch danach fortgesetzt werden.  

Wie wirkt sich der Impfstart auf das Infektionsgeschehen aus?

Oehler erwartet keine kurzfristigen Effekte auf das Infektionsgeschehen. „Ein solcher Effekt wird sich nur langsam entfalten“, sagt der Mediziner und spricht von Monaten. Deshalb werde es auch im ersten Halbjahr 2021 weiterhin darauf ankommen, dass die Leverkusener die Regeln, wie Abstandsgebote  und Maskenpflicht, stringent einhalten. „Wir müssen uns disziplinieren, sonst kollabieren die Systeme“, appelliert Oberbürgermeister Uwe Richrath mit Blick auch auf die Kliniken an die Stadtgesellschaft. Ebenso wichtig sei die Impfbereitschaft der Bevölkerung. Derzeit stabilisiert sich die Lage in der Chemiestadt auf hohem Niveau. Am Freitag betrug der Inzidenzwert 169 (NRW: 178). Laut Krisenstabschefin Andrea Deppe erwägt der Stab eine räumliche Ausdehnung der Maskenpflicht, sollte der Wert von 200 überschritten werden. 

Welche Einschränkungen drohen Silvester?

Bleibt es bei einem bundesweiten Verkaufsverbot für Feuerwerk, nicht aber einem generellen Böllerverbot, behält sich der Krisenstab vor, bestimmte „Hotspots“ der Stadt, an denen größere Menschenmengen erwartet werden, mit einem Feuerwerksverbot zu belegen. Deppe zufolge wären das das Rheinufer, Fußgängerzonen und Marktplätze. 

Wie ist die Lage in den Kliniken?

Sie bleibt angespannt. Im Klinikum gibt es 28 Covid-Patienten, sechs davon werden intensiv behandelt, drei beatmet, davon befinden sich zwei in kritischem Zustand. Die Besuchszeiten bleiben auch an den Weihnachtstagen auf einen Besucher am Tag (eine Stunde) beschränkt. An Heiligabend wird der Beginn der  Besuchszeit um eine Stunde auf 14 Uhr vorverlegt. Im Remigius Krankenhaus bleibt es bei einem generellen Besuchsverbot. Dort werden derzeit 15 Patienten behandelt, einer intensiv mit Beatmung. Drei Patienten waren in der vergangenen Woche gestorben.

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