Zimmer frei Hotelmarkt in Leverkusen verträgt nur noch 320 Betten

Leverkusen · Eine aktuelle Studie prüft Kapazitäten für Übernachtungen in Leverkusen. Würden alle Pläne realisiert, wäre der Markt "erheblich belastet". Viele Hotels sind nicht mehr zeitgemäß.

Die Leverkusener Hotels sind in die Jahre gekommen, doch am Standort selbst gibt es eine "solide Nachfrage" an Übernachtungszimmern und einen "grundsätzlichen Bedarf an zeitgemäßen, frischen Hotelprodukten". Der Markt könnte weitere "ein bis zwei Hotelprodukte von zusammen nicht mehr als 280 bis 320 Zimmereinheiten" vertragen. Zu diesem Ergebnis kommt eine 45 Seiten starke Sudie, die nun vorliegt. Die Wirtschaftsförderung Leverkusen hatte den Düsseldorfer Berater "Hotel Affairs Consulting" mit der Hotelmarktanalyse beauftragt. Hintergrund ist die durch immer neue Pläne für Hotelprojekte aufgekommene Frage: Wie viele Hotels verträgt die Stadt?

City C, Ganser-Gelände, Neue Bahnstadt und das bereits fortgeschrittene Planungsareal auf dem alten Postgelände zwischen dem Europaring und der Heinrich-von-Stephan-Straße mit einem achtgeschossigen 186-Zimmer-Hotel haben die Frage aktuell werden lassen. Die Studie kommt zu folgender Einschätzung:

Touristische Highlights von überregionaler Strahlkraft sind in der Stadt kaum zu finden. Doch punktet der Standort mit "ausgesprochen robusten" wirtschaftlichen Strukturen. Starke Großunternehmen wie Bayer, Covestro und Lanxess sind Treibfedern auch für den Hotelmarkt. Die Nachfrage wird an Wochenenden ergänzt durch Sportveranstaltungen in der BayArena. Die Nähe und gute Verkehrsanbindungen zu den Rheinmetropolen und Messestädten Köln und Düsseldorf wirken sich positiv aus.

In Leverkusen gibt es 19 Hotels, zwei weniger als vor zehn Jahren. Zum Vergleich: In Köln sind es 263 (222), in Düsseldorf 214 (208). Die Zahl der Gästeankünfte stieg in Leverkusen im Zehnjahres-Zeitraum 2017 um 1,4 Prozent auf 134.000. Zum Vergleich: Köln verzeichnete 2017 3,6 Millionen Ankünfte und damit ein Plus von 3,6 Prozent gegenüber 2007.

"Eine stichprobenweise Begehung der Betriebe am 26. März ergab, dass ein überwiegender Teil des Hotelangebots z. T. deutlich in die Jahre gekommen und nicht mehr wettbewerbsfähig ist." Einzig das Lindner Hotel in der BayArena sei vorzeigbar. "Das Best Western Hotel Leoso überzeugt im Moment einzig durch seine zentrale Lage in Wiesdorf und dem benachbarten Veranstaltungskomplex, dem Forum". Es sei modernisierungsbedürftig und entspreche allenfalls den Kriterien eines Mittelklassehotels. Die beiden Ibis-Hotels seien zwar preisgünstig, "werden jedoch den Anforderungen an ein modernes Budgetprodukt nicht mehr gerecht."

  • In der Studie werden folgende Hotelprojekte genannt
  • City-Center C (160 Zimmer);
  • Postverteilerzentrum (186);
  • Innovationspark/ Armedia,
  • Gustav-Heinemann-Straße (keine Angaben);
  • Brückenhaus, Neue Bahnstadt, Bahnallee (k. A.);
  • Optimum, Zentraler Busbahnhof Opladen, Bahnallee (k. A.).

Die Zahl der Zimmer insgesamt wird auf 500 geschätzt. "Eine Realisierung aller Hotelplanungen würde den Markt erheblich belasten", heißt es. Der Standort Wiesdorf wird anhand von "Nachfrage-Generatoren" im Vergleich zu Opladen als attraktiver bewertet.

(bu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort