Baupläne in Leverkusen Geduldsprobe für Hotel-Investor Gevi

Leverkusen · Der Bauausschuss vertagt seine Entscheidung über das Bauprojekt am ehemaligen Postgelände.

 Das Postgelände (links) soll neben einem Hotel mit einer charakteristischen Fensterfront auch viele Bürogebäude erhalten. Der Turm der Telekom soll auf dem Gelände beibehalten werden.

Das Postgelände (links) soll neben einem Hotel mit einer charakteristischen Fensterfront auch viele Bürogebäude erhalten. Der Turm der Telekom soll auf dem Gelände beibehalten werden.

Foto: Gevi

Der Bau eines neuen Hotels unweit der Rathausgalerie an der Heinrich-von-Stephan-Straße beschäftigte erneut den Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Planen. Während die einen - etwa die SPD in Person von Oberbürgermeister Uwe Richrath - auf einen eiligen Beschluss drängten, um den Bau nicht weiter unnötig in die Länge zu ziehen und somit möglicherweise den Investor zu verprellen, forderten die anderen - vor allem die CDU-Fraktion - Bedenkzeit. Denn der vom Investor Gevi, in Person von Geschäftsführer und Inhaber Gerd Esser, vorgestellte Entwurf für die Bebauung des Postgeländes gefiel nicht allen Ausschussmitgliedern. Vor allem die Fassade des geplanten Holiday Inn Express Hotels war Bestandteil der Kritik.

Gevi, Eigentümer des Postgeländes, möchte mehrere Millionen Euro investieren und neben dem Hotel auch Büroräume bauen. Die Fraktion der Christdemokraten äußerte zahlreiche Bedenken. Bernhard Miesen etwa sagte: "Herr Esser hat mich nicht überzeugt." Das Bürogebäude sehe auf dem Entwurf eleganter aus, als das Hotelgebäude. Letzteres sei nicht attraktiv, die Fassade nicht hochwertig genug, um das Entree der Stadt zu sein. Die Fassade könne zwar optisch verändert werden, etwa durch andere Farben, doch das Raumkonzept des Hotels ließe keine andere Form zu, sagte Esser. CDU und Grüne betonten mehrfach, dass der Hotel-Neubau gemeinsam mit dem Bebauungsplan der Innenstadt genehmigt werden sollte.

Bedenken gab es auch aufgrund der Studie von Axel Deitermann, Geschäftsführer des Düsseldorfer Beratungsunternehmen Hotel Affairs Consulting. Die bestehenden Hotels seien stark in die Jahre gekommen. Zwei neue Hotels würde Leverkusen durchaus vertragen und das Geschäft beleben, da sich die Zahl der Übernachtungen zwar nicht überschlagen, aber durchaus konstant seien. Vor allem Besucherzahlen aus den Beneluxländern und China seien überproportional hoch im Vergleich zu anderen Städten, berichtete Deitermann. Optimale Standorte für zwei neue Hotels seien am Postgelände und in der City C. Ein drittes - etwa in Opladen - müsste schon wesentlich kleiner sein und sich konzeptionell anders orientieren. Etwa ein 60-Betten Designer-Hotel. Ein Hotel in Opladen allerdings ist wesentlicher Bestandteil des Entwicklungskonzeptes der Bahnstadt und habe Priorität, sagte etwa Erhard Schoofs von der Bürgerliste. "Wir sollten auch etwas zu Ende bringen, bevor wir was Neues planen." Oberbürgermeister Richrath mahnte den Ausschuss, den Hotelbau nicht an die letzte Stelle zu schieben. "Wir brauchen ein Hotel im Innenbereich der Stadt. Und jetzt haben wir einen Investor, der bereit ist, Millionen in diesen Stadtteil zu investieren, wo lange nichts passiert ist."

(RP)
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