„PalliLev“ in Leverkusen Hospizbetreiber bedauern Spendeneinbruch

Leverkusen · Durch Corona wurde 60 Prozent weniger gespendet als im Vorjahr. Ein Benefizkonzert mit fünf Kölner Bands zugunsten des Hospizes durfte nicht stattfinden. Trotzdem soll das Gebäude im Januar bezugsbereit sein.

 Spende auf der Baustelle: Johanna Gastdorf, Christoph Meyer zu Berstenhorst, Marianne Müller, Thomas Büscher und Udo Totzke von der VR Bank (v. l.).

Spende auf der Baustelle: Johanna Gastdorf, Christoph Meyer zu Berstenhorst, Marianne Müller, Thomas Büscher und Udo Totzke von der VR Bank (v. l.).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Für Spenden sind die Betreiber des ersten Leverkusener Hospizes mit dem Namen „PalliLev“ immer dankbar. Im Moment allerdings ganz besonders. Denn seit der Corona-Pandemie bedenken die Menschen die im Bau befindliche Einrichtung  deutlich weniger mit Zuwendungen. „Im Vergleich zum Jahr 2019 haben wir 60 Prozent weniger Spenden bekommen“, berichtet der künftige Hospizleiter, Christoph Meyer zu Berstenhorst. Umso glücklicher waren die Betreiber für eine Spende der VR Bank in Höhe von 6000 Euro. Die Übergabe fand kürzlich im Beisein von Johanna Gastdorf, der Schirmherrin des Hospizes, statt.

„Sowohl die Einzel- und Kleinspender als auch die institutionellen Spender halten sich im Moment zurück.“ Außerdem musste ein großes Benefizkonzert mit fünf Kölner Bands, darunter Kasalla und De Räuber, im Forum wegen Corona abgesagt werden. „Wir hatten mit 2000 Zuschauern gerechnet“, berichtet Meyer zu Berstenhorst. Diese Einnahmen fehlen nun.

 „PalliLev“ sei auf Spenden angewiesen, weil die Einrichtung des Hauses an der Steinbücheler Straße/Ecke  Bruchhauser Straße bezahlt werden müsse. Das Gebäude selbst finanziere das Schlebuscher Unternehmerpaar Heike und Klaus Müller über seine eigens dafür gegründete Stiftung (HKM-Stiftung), so der künftige Hospizleiter.

Dennoch zeigt sich Meyer zu Berstenhorst zuversichtlich. „Im Moment wird tapeziert, und es kommen die Bodenbeläge hinein.“ Im Dezember und Januar würden die Möbel geliefert. Die Fassade sei fertig. Jetzt folgten die Außenanlagen und der Garten, zu dem alle zwölf Patientenzimmer ausgerichtet seien. Wobei Meyer zu Berstenhorst, der bereits drei Jahre in einem Oberhausener Hospiz gearbeitet hat, lieber von Gästen als von Patienten spricht.

„Wir sind auf gutem Weg, dass wir hier am 4. Januar mit dem 30-köpfigen Team starten können“, sagt Meyer zu Berstenhorst. Neben 20 Pflegekräften gehörten Verwaltungsmitarbeiter, Sozialarbeiter und als Dienstleister ein Hausmeister und Reinigungskräfte dazu. „Außerdem natürlich – ganz wichtig – unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter, die die verschiedensten Aufgaben übernehmen.“

Das integrierte Palliativ- und Hospizzentrum sei sehr wichtig für Leverkusen, erklärt Meyer zu Berstenhorst. Die nächsten Hospize gebe es in Bergisch Gladbach am EVK und in Köln-Longerich. Beide sind von Leverkusen aus sehr schwierig zu erreichen, vor allem für ältere Angehörige.“ Mit dem neuen Gebäude sorge man für kurze Wege. Und für möglichst erfüllte letzte Lebenswochen. „Die Wünsche unserer Gäste stehen an erster Stelle“, versichert er. Dazu werde auch die eigene Küche beitragen.

Eine Warteliste gebe es bislang nicht. „Wir gehen im Dezember auf die Krankenhäuser und Hausärzte zu.“

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