Freud und Leid auf dem Rathausvorplatz Tod und Sterben beim Leverkusener Hospiztag

Leverkusen · Auf dem Rathausvorplatz in Wiesdorf gesellten sich Freud und Leid zueinander. Die Arbeit der lokalen Hospiz- und Palliativ-Einrichtungen stand im Mittelpunkt.

 Schauspierin Johanna Gastdorf und Komiker Guido Cantz waren beim Hospiztag prominente Fürsprecher zum Thema.

Schauspierin Johanna Gastdorf und Komiker Guido Cantz waren beim Hospiztag prominente Fürsprecher zum Thema.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Spenden in Höhe von rund 8400 Euro waren ein toller Erfolg. Doch noch wichtiger war den Akteuren des zweiten Leverkusener Hospiz- und Palliativtages die gemeinsame Botschaft: „Jeder Moment ist Leben“ sollte zeigen, dass die Themen Tod und Sterben im Mittelpunkt des Lebens stehen. Unterstrichen wurde das am Samstag auf dem Rathausvorplatz in Wiesdorf, indem sich Freud und Leid zueinander gesellten.

Da ließen sich Kinder schminken, Leute lachten miteinander oder lauschten der Musik. Dort fragten Menschen nach Rat oder berichteten von Krankheit und Tod. „Jede Veranstaltung, die das Thema der lokalen Hospiz- und Palliativeinrichtungen in den Fokus rückt, ist toll“, sagte Tim Feister, Malteser-Bezirksgeschäftsführer, der mit seinem Herzenswunsch-Krankenwagen ebenfalls vor Ort war.

Das Palliativzentrum Leverkusen (APZ), die Vereine Hospiz Leverkusen und Förderung der Palliativmedizin am Klinikum Leverkusen, Hospiz PalliLev und Förderverein PalliLev und das Klinikum Leverkusen als Träger der Kinder- und Erwachsenen Palliativstation gehören zum Netzwerk. Christoph Meyer zu Berstenhorst, PalliLev-Geschäftsführer, bezeichnete die Aktion gar als „eine Art Familientreffen“. Dabei werde deutlich, dass alle Akteure an einem Strang ziehen, eng und verzahnt zusammenarbeiten. „Jeder trägt mit seinem Puzzleteil zum Gelingen von guter Hospiz- und Palliativbegleitung bei“, ergänzte Berstenhorst.

„So etwas findet man selten“, betonte Gisela Theis, Vorstandsmitglied des ambulanten Hospizvereins, während sie kleine Werbegeschenke verteilte. Zum Beispiel Chips für den Einkaufswagen mit aufgedrucktem Vereinsemblem. Nach Gebrauch sollte man diese möglichst nicht entfernen, riet Theis, damit mehr Menschen vom Verein erfahren. Am Vormittag hatten Oberbürgermeister Uwe Richrath und Johanna Gastdorf das bunte Fest eröffnet. Eigens dazu hatte die Leverkusener Schauspielerin und Schirmherrin des Palliativzentrums ihre Dreharbeiten in Hamburg unterbrochen.

Nicht ganz so weit war die Anreise für Guido Cantz. Beim Interview mit Klinikum-Sprecherin Sandra Samper erläuterte der Fernsehmoderator und Komiker aus Porz, warum er sich als Botschafter für die Kinderpalliativstation am Klinikum engagiert, der vierten Einrichtung dieser Art in ganz Deutschland. „Gerade Kinder werden oftmals völlig vergessen. Deshalb ist es wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass diese kleinen Menschen besondere Bedürfnisse haben. Es ist toll, dass in Leverkusen bald ein Ort für unheilbar kranke Kinder und Jugendliche entsteht.“

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