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Kinderarmut Hilfspakete für Leverkusener Familien

Leverkusen · Die Corona-Pandemie verschärft die Notlage in ohnehin schon armen Familien. In manchen Stadtteilen Leverkusens lebt rund die Hälfte der unter 16-jährigen Kinder in finanzieller Not. Jetzt werden 110 Pakete mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln verteilt.

Spendenübergabe im Jugendzentrum Bunker: Dieter März, Frank Just, Meik Znotas und Malte Schmitt, Uwe Richrath und Reiner Hilken (v. l.).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

In der ehemals wohlhabenden Stadt Leverkusen leben rund 5000 von insgesamt 22.958 Kindern im Alter bis zu 15 Jahren in Familien, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. In einzelnen Stadtteilen erreicht dieser Anteil bis zu 50 Prozent. Das bedeutet, hier lebt rund die Hälfte der Kinder dieses Alters mit den Eltern in einer materiellen Notlage. Nun hat die Corona-Pandemie die Situation dieser Familien weiter verschlimmert.

Damit Mädchen und Jungen, die mit ihren Eltern ohnehin schon in Armut aufwachsen, wegen Hungers nicht noch zusätzlich benachteiligt werden, hat der Verein „Hilfe tut Not“ in Kooperation mit dem Netzwerk Kinderarmut und dem Jugendzentrum Bunker jetzt Hilfslieferungen für 110 Familien im Wert von 11.000 Euro bereitgestellt. Gestern wurden bereits die ersten Lebensmittelpakete ausgeteilt. Weitere bedürftige Familien und Alleinerziehende können sich beim Jugendzentrum in Manfort, Dr.-August-Blank-Straße, unter Telefon 0214 - 41906 melden.

Konkret erhält jede Familie zwei Kartons, unter anderem gefüllt mit Toilettenpapier, Küchenpapier und Seife, aber vor allem mit haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Zwieback und Haferflocken, Zucker und Mehl sowie Konserven. Überdies stiftet Frank Just, Vorsitzender des Fußballklubs SSV Alkenrath, für jedes Kind einen Fußball und stellt die benötigte Manpower bereit.

„Die Krise wird sehr schnell zu einer sozialen Herausforderung“, bemerkte Schirmherr und Oberbürgermeister Uwe Richrath und nannte als Beispiel einen Jungen, der nicht wisse, ob er am Ende des Monats überhaupt noch genügend zu essen habe. „Wir wissen genau, dass wir in den nächsten Monaten mehr Unterstützung leisten müssen. Aber jetzt helfen wir, um zu zeigen, dass die Stadt auch in Zeiten von Masken ein Gesicht hat und die Menschen nicht alleine sind.“

„Das ist erst der Anfang“, beteuerte Reiner Hilken vom Jugendzentrum Bunker und Netzwerk Kinderarmut bei der Pressekonferenz im Garten des Jugendzentrums. Er habe bereits eine Stiftung zur Fortführung des Projektes gewinnen können. Hilken: „Durch die bisherige Zusammenarbeit haben wir eine gute Basis für weitere Vorhaben geschaffen, die schnell und pragmatisch fortgesetzt werden können.“ Dann könnte es noch mehr als 110 Pakete geben.

Auch das Team von Rewe/Ihr Kaufpark musste nicht lange gebeten werden, sondern beteiligte sich an der Aktion auch finanziell. Die Ware wurde von Mitarbeitern des Unternehmens in Bürrig gepackt und auf etwa 200 Quadratmetern gelagert.

Dieter März, Vorsitzender des Vereins „Hilfe tut Not“, hatte die Idee und stellte die Mittel aus der jährlichen Benefizveranstaltung zur Verfügung. Die nächste Wohltätigkeitsgala wäre eigentlich für den 14. Juni geplant gewesen, musste wegen Corona aber abgesagt werden.

Jetzt hofft März dennoch auf die Spendenbereitschaft von Firmen, Freunden sowie Vereinen und bittet um dringend benötigte Spenden (Konto DE15 3755 1440 0107 0070 80 Sparkasse Leverkusen), die ausschließlich hilfsbedürftigen Menschen in Leverkusen zugutekommen.