Kleine Klimaretter unterwegs Klimaschützer laufen 40.000 Meilen

Leverkusen · Aus Anlass der Klimakonferenz gehen, rollern und radeln Grundschüler weltweit umweltfreundlich zur Schule. In Leverkusen kamen so 40.293 Meilen zusammen.

 Die kleinen Klimaretter freuen sich über das tolle Ergebnis. Frieda und Max (Mitte) halten den selbst gebastelte Wochenplan.                               

Die kleinen Klimaretter freuen sich über das tolle Ergebnis. Frieda und Max (Mitte) halten den selbst gebastelte Wochenplan.                               

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Stolz war Frieda und Max anzusehen. Soeben überreichte Schuldezernent Marc Adomat ihnen die Urkunde für die meisten Klimameilen in der Stadt. Insgesamt waren dabei 40.293 Meilen zusammengekommen, die meisten davon, mehr als 7000, kamen von der Waldschule in Schlebusch. Die beiden Neunjährigen und ihre Klassenkameraden hatten sich dazu besonders ins Zeug gelegt.

Für die sechs Wochen, in denen sie gehend, rollernd und radelnd zur Schule kamen, erstellten sie für sich und ihre Mitschüler einen Plan für jede Woche. Die dortigen Felder erhielten entweder einen fröhlichen oder traurigen Smiley – je nach Wochenleistung.

„Man hat schon eine Veränderung gemerkt“, versicherte Max. Im Normalfall kämen gut dreiviertel der Kinder mit dem Roller oder Fahrrad. Während der Klimawoche seien das viel mehr gewesen. Diesen Eindruck stützte Schulleiter Frank Frohnert. Er berichtete, die anrollenden Autos zur Bring- und Abholzeit hätten spürbar abgenommen.

Natürlich könnten nicht alle Eltern wegen der Entfernung des Wohnorts aufs motorisierte Bringen und Abholen verzichten, doch es gab eine Vereinbarung: Sie ließen die kleinen Klimaschützer am 600 Meter entfernten Chinarestaurant aussteigen. Von dort ging es zu Fuß zur Waldschule. „Eigentlich sind die Meilen also noch viel mehr“, betonte Max. Schließlich sei ausschließlich von dort gezählt worden.

Die Meilen aus aller Welt werden nun gesammelt und zur UN-Klimakonferenz in Madrid (2. bis 13. Dezember) geschickt. Dort sollen sie die handelnden Politiker zu mehr Eile drängen. „Ich glaube schon, dass es etwas bewirkt“, sagte „energieLux“-Chefin Britta Demmer vom Natur-Gut Ophoven. Schließlich habe die Aktion seit ihrem Beginn 2002 stets für Aufmerksamkeit gesorgt. Kinder riefen schließlich in Erinnerung, wie wichtig die Rettung des Klimas ist.

Auch Natur-Gut-Leiter Martin Kochanek baut auf die Hilfe der jungen Klimaschützer. „Manchmal sind Erwachsene ein bisschen langsam“, lehrte er die Kinder. „Und deshalb brauchen wir euch Kinder – denn ihr müsst das hinterher ausbaden.“ Den Kids ist dabei den ganzen Vormittag anzumerken, dass ihnen bewusst ist, worüber die Erwachsenen reden. Sie nicken, berichten über CO2 und wissen um ihren kleinen Verdienst in den vergangenen Wochen.

Dafür spricht auch, dass die insgesamt 20 Schulen und Kindergärten die höchste Anzahl an Teilnehmern der Aktion stellte, die Leverkusen bisher hatte. Die Summe von 40.293 Klimameilen ist ebenfalls ein Rekord. 

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